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    Abenomics  680  0 Kommentare Reformfreundliche Regierung bringt Japan wieder auf Kurs 


    Das Wahlergebnis in Japan fiel nicht überraschend aus. Die Koalition zwischen der LDP und der Komeito-Partei behielt mit 326 von 475 Sitzen ihre Zweidrittelmehrheit im Unterhaus. Nach diesem Vertrauensbeweis durch die Wähler wird Premierminister Abe nun für weitere zwei bis vier Jahre regieren. Für eine kleine Sensation sorgte die Kommunistische Partei, die ihre Sitze mehr als verdoppeln konnte. Mit 21 Sitzen ist das Ergebnis zwar noch unbedeutend in Bezug auf die politische Macht, es verdeutlicht aber die Oppositionsbewegung gegen den geplanten Wiedereinstieg in die Atomkraft und die Einführung des Rechts auf kollektive Selbstverteidigung, also die Stärkung der Rolle des Militärs. Durch eine Reform der Verfassung sollen japanische Streitkräfte künftig an Militäreinsätzen im Ausland teilnehmen können.



    Ich erwarte, dass die Märkte ihre Aufmerksamkeit nun auf die politische Agenda und die Fortsetzung der lockeren Geldpolitik richten werden. In Kürze muss die Regierung den Nachtragshaushalt für 2014 und den regulären Haushalt für 2015 verabschieden. Premierminister Abe hat bereits vorgeschlagen, den Nachtragshaushalt von 2 Billionen auf 3 Billionen Yen zu erhöhen - mit einem besonderen Schwerpunkt auf Maßnahmen zur Stärkung der regionalen Wirtschaft. Das reguläre Budget für 2015 wird in der Haushaltssitzungsperiode im Januar und Februar diskutiert und verabschiedet.

    

Ich gehe davon aus, dass die reformfreundliche Regierung weitgehend im Amt bleiben wird. Sobald der Haushalt für 2015 beschlossen wurde, wird sich die Regierung der Reform der Unternehmenssteuer, den Verhandlungen zur transpazifischen Partnerschaft und dem Wiedereinstieg in die Atomkraft zuwenden.



    Konstruktive Veränderungen beobachte ich auch bei den japanischen Unternehmen, wo strukturelle Reformen in Angriff genommen werden. Ein neuer Corporate-Governance-Code ist darauf ausgerichtet, die Erträge zu erhöhen. Da die Unternehmensgewinne weiter wachsen und sich die Firmen stärker auf Kapitaleffizienz und die Interessen der Aktionäre konzentrieren, sind meiner Ansicht nach Verbesserungen bei der Eigenkapitalrendite zu erwarten.

    Bezogen auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis, sind japanische Aktien historisch günstig bewertet. Angesichts der koordinierten japanischen Wachstumspolitik, grundlegender Veränderungen in der Unternehmenskultur und der Tatsache, dass Japan zu den wenigen Schlüsselmärkten mit Bewertungsabschlag gehört, gehe ich davon aus, dass die mittelfristigen Perspektiven für japanische Aktien attraktiv sind. (Gastbeitrag von Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity Worldwide Investment)







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    Verfasst von wO Gastbeitrag
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