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    DaxVestor Marktkommentar  2115  0 Kommentare Die Öl-Flut bleibt uns erhalten!

    Kaum jemand hatte einen solchen Einbruch beim Öl auf dem Schirm. Vom Jahreshoch im Juni gerechnet hat sich der Preis für ein Fass der Nordsee-Sorte Brent fast halbiert. Beim Preis für die US-Sorte WTI sieht es ähnlich aus. Der Preisverfall am Ölmarkt weckt Erinnerungen an die letzte große Krise 2008. Damals war der Ölpreis innerhalb weniger Monate sogar um 75 Prozent abgesackt. Steht uns das Schlimmste also noch bevor, weil sich die Geschichte wiederholt? Zugegeben, es gibt Ähnlichkeiten, doch die Ausgangslage ist 2014 eine andere als 2008.

    Mehr als ein Machtkampf USA - Saudi-Arabien

    So ist der Preisverfall 2014 nicht nur auf den Boom der Frackingindustrie in Nordamerika zurückzuführen. 2008 zählten die USA noch zu den Ölimporteuren, das gehört mittlerweile der Vergangenheit an. 2008 war auch der Beginn der Schiefergasförderung in Texas. Damals förderten die USA 4,7 Mio. Barrel pro Tag. Heute hat sich die Fördermenge fast verdreifacht und die USA sind zum größten Ölproduzenten der Welt aufgestiegen – vor Russland und Saudi-Arabien. Die von den USA nicht mehr benötigten Importe wurden vom Markt lange Zeit schnell aufgesogen. Der Ölpreis blieb daher hoch. Doch die Ankündigung der US-Regierung, das Exportverbot für Öl zu lockern, gab dem Markt einen Knacks.

    Denn auch die Nachfrage entwickelt sich schwächer als erwartet. Aber selbst als die Energiebehörde IEA zum zweiten Mal in diesem Jahr ihre Nachfrageprognose nach unten korrigierte, gab es bei den Produzenten keine Kürzung der Ölförderung. Dabei gibt es durchaus einige nicht zu unterschätzende Risiken auf der Angebotsseite, wie die IS-Terrormiliz im Irak oder das zerfallende Libyen. Tatsächlich rechnen die Marktteilnehmer mittel- bis langfristig mit steigenden Ölpreisen, das zeigen die Kurse am Terminmarkt. Das ist auch ein fundamentaler Unterschied zur Situation 2008, als vom Terminmarkt großer Druck kam. Haben wir das Tief beim Öl also schon gesehen? Das kann derzeit niemand seriös vorhersagen. Auch die Charttechnik gibt im Moment noch keine eindeutigen Signale, die auf eine Bodenbildung hindeuten würden.

    Fazit des Börsenmagazins DaxVestor

    Die Lage beim Öl bleibt unübersichtlich. So könnte es bis ins erste Quartal 2015 dauern, bis sich der Ölmarkt wieder beruhigt hat. Bis dahin sollten Sie sich auf volatile Kursausschläge gefasst machen, ein Preisrückgang auf 50 US-Dollar ist nicht utopisch. Da kurzfristig also noch Abwärtsrisiken bestehen, halten wir im Trading-Depot am WTI Short-Hebelzertifikat, das sich mit 87 Prozent im Gewinn befindet, fest. Für einen Einstieg auf der Long-Seite ist es unserer Meinung nach noch zu früh.

     

    Erfolgreiche Investments wünscht

    Ihr

    Stefan Böhm

    Chefredakteur des Börsenmagazins DaxVestor

     

     

     





    Stefan Böhm
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    Stefan Böhm ist Börsianer mit Leib & Seele. Über die Internetseite www.boehms-dax-strategie.de bietet der Diplom-Volkswirt und Börsenjournalist eine Wissensplattform vom Börsenanfänger bis zum Börsenprofi. Seit 1994 publiziert Böhm in renommierten Fachmagazinen (z.B. als Chefredakteur des Optionsschein-Magazins) und gibt seit 2001 als Geschäftsführer der ATLAS Research GmbH Börsenmagazine und Briefe heraus. Zu seinen Erfolgen zählen nach eigenen Angaben u.a. die punktgenaue Warnung vor der Finanzkrise (2007 mit Gewinn + 335%), das Setzen auf steigende Aktienkurse (seit 2012) und die Vorhersage des Rohöl-/Rubel-Crash (2014).

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    Verfasst von 2Stefan Böhm
    DaxVestor Marktkommentar Die Öl-Flut bleibt uns erhalten! Kaum jemand hatte einen solchen Einbruch beim Öl auf dem Schirm. Vom Jahreshoch im Juni gerechnet hat sich der Preis für ein Fass der Nordsee-Sorte Brent fast halbiert. Beim Preis für die US-Sorte WTI sieht es ähnlich aus. Der Preisverfall am Ölmarkt weckt Erinnerungen an die letzte große Krise 2008. Damals war der Ölpreis innerhalb weniger Monate sogar um 75 Prozent abgesackt. Steht uns das Schlimmste also noch bevor, weil sich die Geschichte wiederholt? Zugegeben, es gibt Ähnlichkeiten, doch die Ausgangslage ist 2014 eine andere als 2008.