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    SNB-Tsunami  20800  6 Kommentare Forex-Broker Alpari meldet Insolvenz an

    Die SNB-Turbulenzen fordern ihre ersten Opfer. Nachdem die Schweizerische Notenbank (SNB) am Donnerstag überraschend den Franken frei gab und den seit 2011 geltenden Mindestkurs von 1,20 Franken pro Euro aufhob, kam es an den Märkten zu teils heftigen Verwerfungen (Mehr dazu hier und hier). So legte der Schweizer Franken am Donnerstag gegen dem Euro um satte 41 Prozent zu. Auch gegenüber den meisten anderen bedeutenden Währungen verzeichntete der Franken Gewinne um zum Teil mehr als 15 Prozent. Verwerfungen, die Forex-Broker offenbar nicht kompensieren können. 

    Alpari meldet Insolvenz an

    „Die jüngste Aufwertung des Schweizer Franken infolge der überraschenden Entscheidung der Schweizer Nationalbank, den Mindestkurs des Franken zum Euro aufzuheben, hatte eine außerordentliche Volatilität und Liquiditätsengpässe an den Märkten zur Folge. Dies führte bei einer Mehrzahl unserer Kunden zu erheblichen Verlusten, die ihre Kontendeckung bei Weitem überstieg. Kann ein Kunde seine Verluste nicht ausgleichen, werden diese an uns weitergereicht. Aus diesem Grund ist Alpari (UK) Limited gezwungen Insolvenz anzumelden“, heißt es in einem kurzen Statement auf der Website Alparis.

    Auch andere Forex-Broker müssen kapitulieren

    Medienberichten zufolge soll Alpari nicht der einzige Forex-Broker sein, der von der SNB-Entscheidung in die Knie gezwungen wurde. Wie „Bloomberg“ berichtet, musste auch der neuseeländische Händler „Global Brokers NZ Ltd.“ aufgrund der Turbulenzen auf dem Devisenmarkt die Segel streichen. Außerdem könnte zudem der größte US-Forex-Broker FXCM in Schieflage geraten sein. FXCM-Kunden haben allein im vergangenen Quartal Trades mit einem Volumen von 1,4 Billionen US-Dollar gehandelt. Wie der Forex-Broker in einem Statement mitteilte, stehen Kunden aufgrund der Abkopplung des Franken vom Euro bei FXCM derzeit mit rund 225 Millionen US-Dollar in der Kreide. Als Folge dieser Verlustsalden, könnte das Unternehmen gegen einige regulatorische Anforderungen an das Eigenkapital vorstoßen, teilte FXCM weiter mit.

    „Es würde mich überraschen, wenn wir nicht noch weitere Opfer sehen würden“, zitiert „Bloomberg“ den Londoner Experten Nick Parsons. Die SNB habe eine 180° Grad-Drehung vollzogen. „Menschen sind verletzt und fühlen sich betrogen.“

    Forex-Broker wie Alpari ermöglichen privaten Tradern über entsprechende Handelsplattformen am Devisenmarkt zu handeln.

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    Update: Im Gegensatz zum ersten offiziellen Statement von Alpari, verkündet der Forex-Broker nun auf seiner Homepage, doch kein Insolvenzverfahren anzustreben. Dort heißt es in einer nachträglich geänderten Mitteilung (gesehen am 19. Januar 2015):

    "The recent move on the Swiss franc caused by the Swiss National Bank’s unexpected policy reversal of capping the Swiss franc against the euro has resulted in exceptional volatility and extreme lack of liquidity. Retail client funds continue to be segregated in accordance with FCA rules. For the avoidance of any doubt and notwithstanding previous announcements by the company, Alpari (UK) Limited has not entered a formal insolvency process. The board of directors are urgently considering all options including a sale and are liaising closely with the FCA. We hope to make a further announcement shortly."





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