Erste Opfer der SNB Entscheidung
Guten Morgen,
nachdem wir am letzten Freitag nur gemutmaßt haben, wer Gewinner und Verlierer der Aufhebung der Mindestgrenze beim EUR/CHF ist, wissen wir jetzt schon mehr.
Verlierer ist offensichtlich ein größerer Hedgefonds der Gesellschaft Everest Capital. Fondsmanager Dimitrijevic hatte auf einen fallenden Schweizer Franken gesetzt. Das Gegenteil ist eingetreten
und der Fonds muss schließen. Ein Großteil des Anlegergeldes dürfte weg sein.
Auch Banken, wie z. B. die Citigroup und die Deutsche Bank haben schon Verluste im dreistelligen Millionenbereich publiziert.
Ebenfalls geriet FXCM, seines Zeichens der größte Forex-Broker in den USA und Asien unter Druck. Praktisch hätte er Insolvenz anmelden müssen, da wohl das komplette Eigenkapital aufgezehrt worden
ist. Zum Glück für das Unternehmen und auch viele Investoren kam ein 300 Millionen Kredit von Jeffries zu Hilfe, mit dem es erstmal weitergehen wird.
Dem Forex-Broker Alpari, der auch in Deutschland recht aktiv war, kam niemand zu Hilfe. Auf der Internetseite des Unternehmens wurde ein Statement veröffentlicht, dass aufgrund der Turbulenzen beim
EUR/CHF Insolvenz angemeldet werden muss.
Am härtesten dürfte es aber die SNB selbst getroffen haben, die einen Verlust im mittleren zweistelligen Milliardenbereich verkraften wird müssen. Die Zeche wird letzten Endes der Schweizer
Steuerzahler zahlen müssen. Eine Geschäftsbank wäre unter den gleichen Bedingungen wohl pleite, aber erinnern wir uns an ein Statement von Alan Greenspan: Die USA kann immer alle ihre Schulden
zurückzahlen, denn die US-Notenbank kann immer mehr Geld drucken…..
So ist es eben: Die Notenbanken haben den Vorteil, dass sie sich einfach Geld drucken können, wenn sie es brauchen. Nichts anderes machen derzeit die US-FED, die Bank of Japan, die SNB bis zuletzt
und jetzt bald auch die EZB.
Gut gehen kann das auf Dauer nicht. Es wird unweigerlich zu einer Geldentwertung führen.
Am heutigen Tag gibt es keine neue Tradingidee, da die Börse in den USA aufgrund des Feiertages "Martin-Luther-King-Jr.-Tag" geschlossen bleibt.
Der DAX ist bei uns freundlich in den Handel gestartet, während es an der Börse in Shanghai deutlich nach unten ging. Dort verbieten die chinesischen Behörden drei großen
Handelshäusern die Auflage neuer Differenzgeschäfte für die folgenden (3) Monate. Die Börse brach um fast 8 Prozent ein.