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Chipzulieferer ASML lässt nach Rekordjahr Aktionäre jubeln
VELDHOVEN (dpa-AFX) - Mehr Umsatz, mehr Gewinn, mehr Dividende: Europas größter Chipzulieferer ASML hat 2014 nicht nur mit Rekordzahlen abgeschlossen, sondern auch die Erwartungen der Experten deutlich übertroffen. Neben den guten Zahlen und einem mehr als zuversichtlichen Ausblick auf die erste Jahreshälfte 2015 hatte der Konzern weitere gute Nachrichten für die Aktionäre im Gepäck: Die Dividende steigt von 0,61 auf 0,70 Euro je Anteilsschein, wie ASML am Mittwoch mitteilte. Außerdem kaufen die Niederländer bis 2016 Aktien im Wert von einer Milliarden Euro zurück. ASML-Papiere legten im EuroStoxx 50 daraufhin um über vier Prozent zu.
Der Umsatz war im vierten Quartal mit 1,49 Milliarden Euro um gut ein Zehntel höher ausgefallen als der Konzern selbst noch im Oktober erwartet hatte. So stieg der Jahreswert um fast zwölf Prozent auf einen Rekord von 5,86 Milliarden Euro und lag klar über den angepeilten 5,6 Milliarden. Unter dem Strich blieb im Schlussquartal mit 305 Millionen Euro sogar ein Viertel mehr Gewinn übrig als von Experten erwartet. Auf Jahressicht standen 1,2 Milliarden Euro Überschuss (plus 18 Prozent).
Die Bruttomarge, mit der die Chipindustrie ihre Rendite vergleicht, lag mit 44,0 Prozent einen ganzen Punkt höher als veranschlagt. Für das erste Quartal dieses Jahres rechnet ASML nun sogar mit 47 Prozent. Dabei dürfte der Umsatz mit 1,6 Milliarden Euro nochmals steigen und klar über den bisherigen Schätzungen von Analysten liegen. Gerade die ersten sechs Monate machten einen starken Eindruck, sagte Konzernchef Peter Wennink.
ASML liefert mit über 14 000 Mitarbeitern Ausrüstung und Maschinen für die Chipbranche. Die steht nach einem kräftigen Wachstumsschub im vergangen Jahr vor einer kleinen Durststrecke. Nach Zahlen des Branchenverbands WSTS dürfte der Halbleitermarkt dieses und nächstes Jahr nur um jeweils gut drei Prozent wachsen. 2014 hatte das Geschäftsvolumen der Branche noch um neun Prozent zugelegt.
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Große Hoffnung setzt ASML weiter auf die sogenannte Extreme-Ultra-Violett-Lithographie (EUV). Mit dieser Technologie sollen leistungsfähigere Chips kleiner und damit günstiger produziert werden. Allerdings verzögerte sich der Zeitplan immer wieder. Laut Konzernchef Wennink sollen dieses Jahr nun sechs der modernsten EUV-Maschinen ausgeliefert werden./mmb/mne/fbr