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    ROUNDUP  612  0 Kommentare Gerangel um Schweizer Konzern Sika - Aktionärstreffen strittig

    BAAR (dpa-AFX) - Schlagabtausch im Gerangel um den Schweizer Baustoffkonzern Sika: Das Sika-Management wehrt sich weiter gegen die Übernahme durch den französischen Baustoffkonzern Saint-Gobain und will ein Aktionärstreffen verhindern. Dieses wurde vom bisherigen Hauptaktionär, der mit den Franzosen gemeinsame Sache macht, gefordert. So soll der Verwaltungsrat in seinem Sinne besetzt werden. Sika spricht nun der Gründerfamilie und den Franzosen das Recht dazu ab. Wenig überraschend haben die eine andere Meinung und sprechen von einer "falschen und illegalen" Behauptung. Bis zum Mittag lagen Sika-Papiere nach einem starken Start noch über zwei Prozent im Plus.

    Der Familienholding der Gründer, die Schenker-Winkler Holding (SWH), solle untersagt werden, ein außerordentliches Treffen der Aktionäre einzuberufen, teilte Sika am Montag früh mit. Da die Familie nun mit den Franzosen paktiere, sei dies nicht mehr erlaubt. Dabei berufen sich die Sika-Manager auf ein Rechtsgutachten. Demnach könne der Anteil der SWH am Kapital der Sika aufgrund der Ereignisse so begrenzt werden, dass das Recht auf eine Einberufung eines Aktionärstreffen entfalle.

    Wie Sika weiter mitteilt, habe der Konzern viel Rückendeckung erhalten. So hätten mittlerweile Aktionäre mit einem Kapitalanteil von mehr als 35 Prozent Verwaltungsrat und Management ihre Unterstützung zugesagt. Die SWH hält mit 16,1 Prozent des Kapitals zugleich 52 Prozent der Stimmen.

    Das Vorgehen des Sika-Verwaltungsrats sei illegal, teilt die SWH am Montagvormittag mit. Die Einberufung einer Generalversammlung könnte nicht verweigert werden. Das vom Sika-Verwaltungsrat beschlossene Vorgehen komme einer Enteignung der Familie gleich.

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    Die SWH und die Gründerfamilie Burkard würden bedauern, dass der Verwaltungsrat von Sika vor keinem Mittel zurückschrecke, um seine Eigeninteressen zu verfolgen und seine Verzögerungstaktik fortzusetzen. Die SWH werde alle notwendigen rechtlichen Mittel ergreifen, um ihre Rechte durchzusetzen, hieß es weiter. Auch Saint-Gobain verurteilte in einer eigenen Stellungnahme den Schritt des Sika-Verwaltungsrates.

    Anfang Dezember hatte Saint-Gobain einen milliardenschweren Überraschungscoup gelandet: Der französische Baustoffkonzern will die Kontrolle über den Schweizer Spezialchemiekonzern übernehmen. Um dieses Ziel zu erreichen, haben die Franzosen hinter dem Rücken des Sika-Managements einen Deal mit dem bisherigen Hauptaktionär geschlossen. Bisher hat Saint-Gobain durch Charmeoffensiven vergeblich versucht, die Wogen zu glätten und das Sika-Management auf seine Seite zu ziehen./stk/fbr





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