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    ROUNDUP 2  665  1 Kommentar Bilfinger erstmals seit 1998 mit Verlust - Dividende macht Hoffnung

    (neu: Telefonkonferenz, Analysten, Aktienkurs und mehr Details.)

    MANNHEIM (dpa-AFX) - Der Dienstleistungskonzern Bilfinger ist im vergangenen Jahr erstmals seit 1998 wieder in die Verlustzone gerutscht. Auch die Aussichten für das laufende Jahr sind alles andere als rosig: Leistung und bereinigter Gewinn dürften sinken. Ein Lichtblick ist die erwartete leichte Verbesserung im operativen Geschäft. 2014 sorgten die Dauerflaute im europäischen Kraftwerksbau, die Zurückhaltung vieler Industriekunden bei Investitionen, Umbaukosten und millionenschwere Wertberichtigungen im Energiegeschäft unter dem Strich für einen Verlust von 71 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatte Bilfinger noch 173 Millionen Euro verdient, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte.

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    Die Aktionäre konnte Bilfinger nach dem Kurssturz bis Dezember 2014 mit einer Dividende von 2,00 (Vorjahr: 3,00) Euro je Aktie besänftigen. Analysten hatten mit einem noch kräftigerem Einschnitt gerechnet. Gegen Mittag legten die Aktien um 8,6 Prozent zu und lagen an der Indexspitze. 2014 hatte sich der Aktienkurs allerdings halbiert. "Deutlich positiv" sind aus Sicht von DZ-Bank-Analyst Jasko Terzic der Dividendenvorschlag sowie die Fortschritte bei der Suche nach einem neuen Management-Team. Die überraschend hohe Ausschüttung zeigt aus Sicht von Experte Ingbert Faust von der EquinetBank, dass Bilfinger trotz weiter schwieriger Marktbedingungen von einer Erholung des operativen Geschäfts ausgeht.

    Nach zahlreichen Gewinnwarnungen hatten Analysten bereits mit einem Verlust gerechnet. Die Leistung legte 2014 mit knapp 7,7 Milliarden Euro dank Zukäufen noch um zwei Prozent zu. Auftragseingang und Auftragsbestand, die auf die künftige Entwicklung schließen lassen, brachen aber jeweils zweistellig ein. "2014 war für Bilfinger ein unbefriedigendes Jahr", sagte Übergangschef Herbert Bodner. Auch für 2015 zeigte er sich verhalten. Bilfinger werde sicherlich nicht wie Phönix aus der Asche kommen, sagte er. Die Leistung dürfte dieses Jahr auf rund 7,5 Milliarden Euro sinken, während das bereinigte Konzernergebnis leicht zurückgehen und sich das operative Ergebnis (Ebita bereinigt) leicht verbessern dürfte.

    Nach mehreren Gewinnwarnungen hatte der ehemalige hessische Ministerpräsident Roland Koch im Sommer bei Bilfinger den Chefposten geräumt. Er hatte das Unternehmen weiter vom Baukonzern zum Dienstleister für Wartung- und Instandhaltung rund um Industrieanlagen, Kraftwerke und Immobilien gewandelt. Die erhofften geringeren Risiken und höheren Gewinne stellten sich aber nicht ein: Die Energiewende in Deutschland und der Schiefer-Öl-Boom in den USA mit dem jüngsten Ölpreisverfall machten dem Konzern einen Strich durch die Rechnung.

    Bilfinger musste Wertberichtigungen auf sein Energiegeschäft vornehmen. Auch die Geschäfte mit der Energie- sowie der Öl- und Gasindustrie liefen in Europa nur noch schleppend, entsprechend gering war die Auslastung. Mit einem Sparprogramm und Stellenstreichungen steuert der Konzern bereits seit längerem gegen. Stabilisator war 2014 das Geschäft mit Dienstleistungen rund um Immobilien. Hier konnten die Mannheimer dank Zukäufen wachsen.

    Auch beim personellen Neuanfang gab es Fortschritte. Am Dienstag berief der Aufsichtsrat den ehemaligen ProSieben-Manager Axel Salzmann als neuen Finanzchef. Die Bestellung eines Konzernchefs zieht sich aber noch hin. Laut Bilfinger gibt es für dieses Amt zwar "eine klare Präferenz". Der Kandidat müsse sich aber mit seinem gegenwärtigen Arbeitgeber noch auf einen Zeitpunkt für sein Ausscheiden einigen. Laut Medienberichten soll der Norweger Per Utnegaard den Konzern führen. Er ist bisher Chef bei der schweizerischen Flughafengesellschaft Swissport. Bodner will dem neuen Vorstand eine "gut bestellte Grundlage" hinterlassen. "Wir wollten das Haus in Ordnung bringen, auch wenn es weh tut", sagte er. Die vollständige Bilanz will der Konzern am 18. März vorlegen./jha/mmb/stb




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