checkAd

    Griechenland - Schuldenstreit  4990  0 Kommentare US-Top-Ökonom warnt: Gefahren eines "Grexit" weitaus schlimmer - Euro war ein Fehler!

    Die neue Woche beginnt und erneut drängt die Frage, wie der Schuldenstreit zwischen den Euro-Ländern und Griechenland ausgehen mag. Der US-Ökonom Barry Eichengreen warnt davor, die Gefahren eines „Grexit“ zu unterschätzen. Zwar sei der Euro ein Fehler gewesen, doch erzwinge die derzeitige Situation eine Rettung Griechenlands. 
     
    Zu Wochenbeginn kommen die EU-Finanzminister erneut in Brüssel zusammen, um einer Lösung im griechischen Schuldenstreit näher zu kommen. Wie wallstreet:online berichtete, droht eine Einigung immer weiter in die Ferne zu rücken( siehe: Von einem anderen Planeten...Hilft am Ende nur griechische Parallelwährung?). 
     
    Im Interview mit der „Welt“ warnt der US-Ökonom Barry Eichengreen davor, die politischen und ökonomischen Folgen eines „Grexit“ zu unterschätzen. Auch wenn Griechenland selbst verhältnismäßig klein sei, könne ein Austritt aus der Euro-Zone verheerende Folgen haben. Zumal er erhebliche Ansteckungsgefahren mit sich ziehe. 
     
    Eichengreen: Vertrauen in das Gemeinschaftsprojekt Euro essentiell
     
    Deshalb müsse es vor allem darum gehen, das Vertrauen in das Gemeinschaftsprojekt zu stärken, so Eichengreen. „Wenn portugiesische Familien oder spanische Unternehmen sehen, wie aus Euro wieder Drachmen werden, werden sie ihr Geld vom Konto holen. Das könnte sich zu einem Ansturm auf die Banken ausweiten. Investoren würden über den nächsten Austrittskandidaten spekulieren“, so Eichengreen in der „Welt am Sonntag“.  
     
    "Zinszahlungen an das Wirtschaftswachstum koppeln"
     
    Neben den ökonomischen Aspekten betont Eichengreen den „symbolischen und geostrategischen Wert“ des Euro. Ein Austritt Griechenlands habe deswegen weit höhere Kosten, als es die Regierungen der Euro-Zone suggerierten. Auch wenn der Euro aus heutiger Sicht ein Fehler gewesen sei, dürfe ein „Auseinanderbrechen“ der Währungszone nicht riskiert werden. Umso wichtiger sei es, das Land vor dem Bankrott zu bewahren. Der Ökonom schlägt vor, „die Zinszahlungen der Anleihen an das Wirtschaftswachstum zu koppeln“. Griechenland müsste in diesem Fall nur dann Zahlungen leisten, wenn die Wirtschaft wächst. So würde dem Land geholfen ohne die „deutschen Steuerzahler“ zusätzlich zu belasten. 
     
    Auch Finanzmärkte neigen zur Unterschätzung der Gefahren
     
    Doch die Politiker seien bisweilen nicht die einzigen, die die Folgen unterschätzen, ergänzt der Geldhistoriker von der University of California in Berkeley. Er kritisiert, auch die Finanzmärkte würden zu einer Unterschätzung der Gefahren tendieren. „Meine Erfahrung als Geldhistoriker hat mich gelehrt, dass sich die Märkte immer entspannt zeigen, bis sie es plötzlich nicht mehr sind“, so Eichengreen. „Ob nun der Bankenkrach von 2008 oder die Schwellenländerkrisen Ende der 90er-Jahre: Jeder kann seine Lieblings-Finanzkrise heraussuchen und wird feststellen, dass Märkte kein wirklich guter Krisenindikator sind. Im Vorfeld waren die Akteure immer viel zu lange viel zu entspannt und gerieten später in völlige Panik.“
     





    wallstreetONLINE Redaktion
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen

    Melden Sie sich HIER für den Newsletter der wallstreetONLINE Redaktion an - alle Top-Themen der Börsenwoche im Überblick! Verpassen Sie kein wichtiges Anleger-Thema!


    Für Beiträge auf diesem journalistischen Channel ist die Chefredaktion der wallstreetONLINE Redaktion verantwortlich.

    Die Fachjournalisten der wallstreetONLINE Redaktion berichten hier mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Partnerredaktionen exklusiv, fundiert, ausgewogen sowie unabhängig für den Anleger.


    Die Zentralredaktion recherchiert intensiv, um Anlegern der Kategorie Selbstentscheider relevante Informationen für ihre Anlageentscheidungen liefern zu können.


    Mehr anzeigen

    Griechenland - Schuldenstreit US-Top-Ökonom warnt: Gefahren eines "Grexit" weitaus schlimmer - Euro war ein Fehler! Der Euro war ein Fehler, sagt US-Ökonom Barry Eichengreen und warnt zugleich vor den Gefahren eines „Grexit“. Die derzeitige Situation erzwinge die Rettung Griechenlands.