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    Klartext  3541  1 Kommentar Altersvorsorge mit Investmentfonds - ein Plädoyer

    Bei der Altersvorsorge mit Investmentfonds sorgt Deutschland dafür, dass wir ein Land der  Vorsorgemuffel sind und bleiben. Ein leidenschaftliches Plädoyer für die Altersvorsorge von Jürgen Dumschat, Geschäftsführender Gesellschafter der AECON Fondsmarketing GmbH:


    Ob Sparerfreibetrag, Abgeltungssteuer, steuerliche Benachteiligung gegenüber klassischen Lebensversicherungen oder Gängelung von Beratern und Anlegern – die Politik hat sich offensichtlich auf die Fahne geschrieben, alles zu tun, um eine gute Altersvorsorge zu behindern. Dabei müsste jedem Politiker, der die vier Grundrechenarten beherrscht, klar sein, dass sich dies fürchterlich rächen wird. Schon heute ist die Zahl der von staatlicher Hilfe abhängigen Rentner immens hoch. Die aktuelle Entwicklung (steigende Zahl von Rentnern, die zudem weniger oder gar kein Vermögen mehr bilden können) hochzurechnen, ist nicht schwer. Und trotzdem …

    Der Sparerfreibetrag ist viel zu gering (er lag übrigens früher mal – aus gutem Grund – bei 6.100 DM pro Person). Doch wer Kapitaleinkünfte erzielt, ist noch längst kein Sparer. Noch besser wäre es deshalb, den Sparerfreibetrag zu streichen und durch eine Steuersparkomponente zu ersetzen, die diejenigen belohnt, die tatsächlich Altersvorsorge betreiben, um dem Staat im Rentenalter nicht auf der Tasche liegen zu müssen. Zudem muss dringend die Abgeltungssteuer vereinfacht werden. Zunehmend stellen Anleger nämlich fest, dass der von ihrer Bank ausgewiesene Depotwert keine verlässliche Auskunft über das tatsächliche Vermögen gibt. Je länger ein Fonds gehalten wird, desto größer die Lücke aufgrund der Besteuerung der Kursgewinne bei Verkauf. Warum besteuert man nicht einfach Jahr für Jahr den Wertzuwachs nach Verrechnung eventuell aufgelaufener Verluste aus den Vorjahren und schafft andere Anreize, langfristig Vermögen aufzubauen? Zudem ist wohl kaum nachvollziehbar, dass ein Investmentfonds im Rahmen einer fondsgebundenen Versicherung steuerlich gegenüber der direkten Anlage in den gleichen Fonds bevorteilt wird.

    Bleibt die völlig an den Zielen vorbeigehende Regulierung der Finanzdienstleister, die gezwungen werden, dem Anleger seitenlange Protokolle zu erstellen, selbst wenn dieser gerne darauf verzichten würde. Selbst Verbraucherzentralen sprechen in diesem Zusammenhang von einer Entmündigung des Anlegers. Der Erfolg dieser Regulierung: Kleinanleger werden kaum noch individuell beraten und auch in größeren Depots erfolgt der Austausch von sich schlechter entwickelnden Fonds zunehmend seltener. Ausbildung, Sachkundeprüfung, Registrierung und kontrollierte Weiterbildung sind begrüßenswert und schließlich bei anderen Berufsgruppen ganz selbstverständlich. Dem Fondsparer jedoch abzuverlangen, bei jedem Fondstausch mehr als das jährliche Pensum an Romanliteratur lesen zu müssen, führt zu einer Verdrossenheit, bei der die regulierungsgerechte Administration wichtiger als die Beratung selbst wird. Der Kunde unterschreibt blind, weil er nicht einsehen kann, seinen Jahresurlaub für die Dokumentation der ihm zuteil gewordenen Beratung zu opfern. Vielleicht sollte die Politik auch mal darüber nachdenken, dass eine schulische Bildung in finanziellen Fragen hilfreicher sein könnte als viele andere Regulierungsmaßnahmen. Solange dies aber noch Zukunftsmusik ist, will ich mir an dieser Stelle sinnvolle Gedanken zur Investmentanlage machen. Schwieriges einfach darzustellen, ist nämlich viel schwieriger als umgekehrt.





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    Klartext Altersvorsorge mit Investmentfonds - ein Plädoyer Bei der Altersvorsorge mit Investmentfonds sorgt Deutschland dafür, dass wir ein Land der Vorsorgemuffel sind und bleiben. Ein leidenschaftliches Plädoyer für die Altersvorsorge von Jürgen Dumschat, von AECON Fondsmarketing GmbH.

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