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    ZINNECKERS GEDANKEN  4074  0 Kommentare 2015 – Wirtschaftsentwicklung, Einflussfaktoren und Kapitalmarktaussichten - Seite 2

    Die monetäre Ausgangslage wird sich nicht verändern, da alle Zentralbanken an ihrer Politik der niedrigen Zinsen und des leichten Geldes werden festhalten müssen. Das gilt vor allem für die EZB, die allein schon wegen der wirtschaftlichen Eintrübung ihr angekündigtes QE-Programm im neuen Jahr auch gegen den Willen Deutschlands umsetzen wird. Dies gilt umso mehr, da viele Banken die Finanzrisiken aus der Russland- und der wieder aufgelebten Griechenlandkrise wahrscheinlich ohne die Hilfe der EZB nicht werden schultern können. Hinzu kommen die Euro-Integration von Litauen und die nunmehr nicht mehr aufzuschiebende Lösung der Griechenlandkrise, die nach den letzten Erkenntnissen nur noch mit dem Währungsausschluss enden kann.

    Weit schwieriger wird die Arbeit für die Regierungen werden. Sie haben die Last der Gesundung der Staatsfinanzen bisher ihren Zentralbanken überlassen und sich vor den seit Jahren anstehenden Entscheidungen bei den Strukturreformen und der Infrastruktur- und Ordnungspolitik einfach durch Nichtstun oder Wegschauen gedrückt. Das gilt für fast alle industrialisierten Staaten, inklusive der USA, England und Japan, aber auch für China, Indien und Brasilien. Vor allem gilt das für die EU und ganz besonders für Deutschland und Frankreich. Hier hat man seit jeher auf konjunkturelle Wunder gehofft, in der fatalen Annahme, sich so um die Verantwortung der Zukunftsgestaltung und der Modernisierung ihrer Wirtschafts- und Sozialsysteme herumdrücken zu können. Die Politiker haben ihren Wählern stets die heile Welt vorgegaukelt, sie an der Nase herumgeführt und hemmungslos das in Jahrzehnten erarbeitete Volksvermögen durch Umverteilung nutzlos verschwendet. Es bleibt eigentlich nicht mehr sehr viel Zeit. Ob die deutsche Regierung unter Merkel und Gabriel allerdings endlich den Mut zu einer fundamentalen Kehrtwende aufbringen wird, bleibt bei den Erfahrungen der letzten zehn Jahre zu bezweifeln.

    Für die Anleger und die Kapitalmärkte, für deren Währungen, Anleihen und Aktien sollte das vor diesem Hintergrund ein spannungsreiches, aber auch ein schwieriges Investmentjahr werden, dessen Ausgang zumindest derzeit offen ist. Die Politik wird dabei eine dominierende Rolle spielen. Die heutige Situation ist derjenigen nach dem 2.Weltkrieg in einiger Hinsicht nicht unähnlich. Die europäischen Politiker werden sich zwischen anämischem Wachstum, Arbeitslosigkeit und weiterer Aushöhlung der Staatsfinanzen, wie Japan das in den letzten 10 Jahren vorgeführt hat, oder einem umfangreichen Zukunftsinvestitionsprogramm auf den Gebieten Bildung und Gesundheit, Energie und Versorgung, Telekommunikation und Transportlogistik für die gesamte EU entscheiden müssen. Die Tausend Milliarden der EZB wären hier sicher besser angelegt. Ein solches Programm käme einer EU AGENDA 2025 gleich.


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    ZINNECKERS GEDANKEN 2015 – Wirtschaftsentwicklung, Einflussfaktoren und Kapitalmarktaussichten - Seite 2 Wie schon so häufig ist das Jahr wirtschaftlich und an den Kapitalmärkten anders verlaufen als die Jahresprognosen es vorausgesagt haben. Mit Ausnahme der USA hat sich die Belebung der Weltwirtschaft in 2014 nicht eingestellt. Und nun?

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