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    FRweekly-briefing  1468  0 Kommentare Entspannung an den Märkten

    Immer zu Wochenbeginn informiert FundResearch über aktuelle Markteinschätzungen und -ausblicke.

    In der vergangenen Handelswoche knackte der Deutsche Aktienindex (DAX) ein Allzeithoch nach dem anderen. Auch die Marke von 11.300 Punkten war kein Hindernis. „Die Finanzmärkte zeigen sich erstaunlich entspannt“, registriert Robert Halver, Börsenexperte der Baader Bank. Die Einigung im Schuldenstreit mit Griechenland oder die Verhinderung einer Ansteckung auf andere Länder im Falle eines Grexit habe der Markt bereits im Vorfeld erwartet. Am Freitag stimmte dann der Deutsche Bundestag weiteren Hilfen für das Krisenland zu. „Im Vergleich zu einem Austritt Griechenlands 2010 oder 2012 geht man heute offensichtlich nicht mehr von einer Eskalation aus“, so Halver. Wobei ein Grexit vorerst vom Tisch sein dürfte. Auch auf dem anderen Krisenherd, dem Ukraine-Krieg, sehe es derzeit eher nach Entspannung und einem wirklichen Waffenstillstand als nach weiterer Eskalation aus. 

    Helaba: Hausse ist nicht nachhaltig

    Mittlerweile haben die Hälfte der DAX-Unternehmen und etwa ein Drittel der MDAX-Konzerne ihre Zahlen für das Schlussquartal 2014 vorgelegt. „Dabei haben die Ergebnisse der DAX-Unternehmen bis jetzt etwas mehr überzeugt als die der MDAX-Unternehmen“, weiß Markus Wallner, Analyst der Commerzbank. Offensichtlich profitierten viele Unternehmen vom schwächeren Euro. „Dieser Rückenwind vom Devisenmarkt dürfte vorerst anhalten und größtenteils auch den Ausblick der Unternehmen positiv beeinflussen.“ Weniger überzeugt ist hingegen Markus Reinwand. Der Helaba-Experte warnt vor einer Überhitzung der Börse: „Man muss kein Pessimist sein, um die Nachhaltigkeit dieses rasanten Anstiegs in Frage zu stellen.“ Die Wachstumsängste, die zu den Kursrückgängen im Herbst geführt hätten, seien zwar ebenfalls überzogen gewesen. „Aber so wie Aktien damals nach unten übertrieben haben, scheinen sie jetzt nach oben zu überschießen. Eine Verbesserung der Gewinnperspektiven der Unternehmen konnte Reinwand in den vergangenen Monaten nicht entdecken. „Vielmehr sind die Schätzungen für die Nettoergebnisse der DAX-Unternehmen für die kommenden zwölf Monate nach unten korrigiert worden.“

    Charttechniker: 12.000 Punkte in Sicht

    Aus technischer Sicht hingegen ist alles im grünen Bereich. Charttechniker Christian Henke von IG hat im Schlusskurs von 11.100 Zählern, der in der vergangenen Woche erreich wurde, ein weiteres Kaufsignal identifiziert. Und auch das nächste Ziel, 11.300 Punkte, wurde bereits erreicht. „Dieses charttechnische Kursziel leitet sich aus der Höhe der monatelangen Seitwärtsphase ab, die Mitte Januar dieses Jahres nach oben verlassen wurde.“ Nun sei der Weg zum psychologisch Widerstand bei 12.000 Punkten frei. Dennoch sollten Anleger trotz aller Euphorie nicht die aktuellen Ereignisse in Griechenland und der Ukraine aus den Augen lassen, warnt Henke. Rückschläge seien möglich: „In diesem Fall fungiert die ehemalige Oberseite der Seitwärtsphase bei 10.000/10.113 Punkten als zuverlässige Unterstützung.“ Armin Kremser, technischer Analyst der DZ Bank, sieht das ähnlich: „Anleger sollten den Trend laufen lassen.“ Die Aufwärtsbewegung sei markttechnisch nicht überkauft und noch nicht am Ende angelangt.“

    Baader-Banker Robert Halver kommentiert im Video die Lage an den Märkten

    (PD)




    Patrick Daum
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    Patrick Daum ist Dipl.-Politologe mit Schwerpunkt für Europa, Wirtschaft und Recht. Als Redakteur bei €uro-Advisor-Services GmbH ist er zuständig für die Top-Themen auf www.fundresearch.de.
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