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    Mittelfingergate  3526  3 Kommentare Günther Jauch in der Kritik - Varoufakis' Stinkefinger bewusst aus dem Zusammenhang gerissen?

    Tag 2 nach dem „Mittelfingergate“: Längst steht nicht mehr nur der griechische Finanzminister in der Kritik. Auch die Redaktion von Günther Jauch muss einiges einstecken. Und Varoufakis? Der verbreitet eine „von den skrupellosen Medien nicht verfälschte“ Version des Videos.

    Ganz Deutschland diskutierte gestern über einen Mittelfinger. Genauer gesagt geht es um den Mittelfinger des griechischen Finanzministers Yanis Varoufakis. Auf einem Video aus dem Jahr 2013 ist zu sehen, wie Varoufakis – damals Professor der Ökonomie und nicht Finanzminister seines Landes – den Mittelfinger zeigt. Dazu sagt er: „Mein Vorschlag war, dass Griechenland sich einfach für insolvent erklären sollte, innerhalb der Euro-Zone, im Januar 2010. Und es sollte Deutschland den Finger zeigen und sagen: Ihr könnt das Problem jetzt alleine lösen."

    Günther Jauch hatte Varoufakis in seiner Talk-Sendung am Sonntag mit dem Video konfrontiert, doch dieser bestritt vehement, eine solche Geste gezeigt zu haben. Das Video sei eine Fälschung, so der griechische Finanzminister. Nicht nur der Moderator blickte daraufhin ziemlich ratlos drein, auch wallstreet:online rätselte: Varoufakis und der Stinkefinger – Hat er oder hat er nicht?

    Rechtfertigung via Twitter

    Der griechische Finanzminister ging am in der Nacht zum Dienstag in die Offensive. „Anyone interested in the truth?“ („Ist jemand an der Wahrheit interessiert“), fragte er via Twitter und verwies auf ein Interview des Veranstalters der besagten Veranstaltung in Zagreb, Srecko Horvat, mit der „FAZ“.

    Darin sagte Horvat: Der Finger sei aus dem Zusammenhang gerissen und absichtlich so interpretiert worden, als hätte sich der griechische Finanzminister gegen die Rückzahlung der Schulden an Deutschland ausgesprochen und Deutschland den Finger gezeigt.

    Varoufakis selbst schickte einen weiteren Tweet hinterher und postete ebenfalls ein Video der Veranstaltung mit den Worten: „And here is the ‘undoctored‘ by the the unscrupulous media’s video“ („Und hier ist das Video, das nicht von den skrupellosen Medien verändert wurde“). Zu sehen ist allerdings genau das gleiche Video, auf das auch wallstreet:online gestern verwies.

    Absichtlich aus dem Zusammenhang gerissen?

    Man kann die Reaktion des griechischen Finanzministers wohl so interpretieren, dass er zwar die Geste an sich nicht mehr bestreitet, wohl aber den Zusammenhang.

    Damit steht Varoufakis nicht allein. Schützenhilfe bekommt er nicht nur von Veranstalter Horvat. Auch der Medienjournalist Stefan Niggemeier geht in seinem Blog hart mit der Jauch-Redaktion ins Gericht. Er wisse zwar nicht, ob die Aufnahmen echt seien oder nicht. Aber: „Was ich weiß: Dass die Redaktion von Günther Jauch die Aussage von Varoufakis in dem Video verfälscht hat.“ Sie habe so getan, als spreche Varoufakis von der Gegenwart, so Niggemeiers Vorwurf. „Sie blendete zwar — kurz — die Zeitangabe „Mai 2013″ ein. Aber sie verkürzte den Ausschnitt entscheidend und stellte die Aussagen in einen ganz anderen, falschen Kontext.“





    wallstreetONLINE Redaktion
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