ETFs
Neuer Anlagerekord - Seite 2
„Wir sehen weiter viele Zuflüsse, obwohl der Markt ja schon weit gelaufen ist“, berichtet unterdessen Dag Rodewald von der UBS. Besonders beliebt sei der UBS MSCI EMU Hedged US-Dollar (WKN A1W2HB). Der bietet die Möglichkeit, mit Währungssicherung zum US-Dollar in Aktien aus europäischen Ländern zu investieren. Anleger profitieren dann von einer positiven Entwicklung europäischer Aktien und einer US-Dollar-Aufwertung. Daneben ist bei der UBS aber auch der UBS MSCI World (WKN A0NCFR) beliebt. „Das sehen wir starke Zuflüsse.“
Euroschwäche mit Folgen
Gregory Guerrand von der BNP Paribas in Paris verweist auf den massiven Verfall des Euro – Folge der vor gut einer Woche begonnenen EZB-Anleihekäufe. Er meldet Zuflüsse in europäische und US-amerikanische Aktien. „Durch den Anstieg des US-Dollars kommen Euroanleger mit US-Werten ja auch noch auf eine attraktive Rendite.“ Die Gemeinschaftswährung war zwischenzeitlich unter 1,05 US-Dollar gerutscht, aktuell liegt der Kurs bei 1,0615 US-Dollar je Euro nach 1,10 US-Dollar vor zwei Wochen.
Banken holen auf
Im Handel mit Branchen-ETFs haben von den Umsätzen her wieder einmal Banken die Nase vorn. „Hier sehen wir 75 Prozent Käufe“, erklärt Bartels. Hamme meldet hingegen Verkäufe. „Die Anleger wechseln die Seite.“ Der iShares Euro Stoxx Banks (WKN 628930) hat zuletzt deutlich zulegenkönnen und auf Monatssicht mit einem Plus von 8 Prozent den marktbereiten Euro Stoxx 50, der auf 7 Prozent kommt, abgehängt.
Eindeutig auf den Abgabelisten stehen Immobilien-Indexfonds. „Das sind Gewinnmitnahmen, die ETFs haben zum Teil auf Jahressicht ein Plus von 38 Prozent erzielt“, bemerkt Guerrand. Auch Commerzbank und Unicredit haben Abflüsse aus Immobilien-ETFs beobachtet. „Das gilt für alle Emittenten“, ergänzt Hamme. Der iShares European Property Yield (WKN A0HG2Q), der an den FTSE EPRA/NAREIT Developed Europe ex UK Dividend-Index gekoppelt ist, ist seit März 2014 um 36 Prozent gestiegen.
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Anleihen: auf der Suche nach dem Extra
Im Anleihebereich wird weiter umgeschichtet. Der Commerzbank zufolge trennen sich Anleger von deutschen Staatsanleihen mit langen Laufzeiten sowie US-Treasuries und kaufen stattdessen lieber europäische Papiere mit Laufzeit von drei bis fünf Jahren. „Unternehmensanleihen gehen weiter gut weg, daneben sind an die Inflation gekoppelte Produkte wieder gefragt.“ Bei der UBS sind Unternehmensanleihen das wichtigste Thema. Gekauft wird der UBS Barclays US Liquid Corporates (WKN A110Q5). „Das liegt an den niedrigen Zinsen für Staatsanleihen, aber auch am US-Dollar“, stellt Rodewald fest.
Von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG
© 17. März 2015