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    Baader Bond Markets  442  0 Kommentare "Die EZB droht Athen die letzte Geldquelle abzudrehen" - Seite 2



    Immerhin haben in dieser Woche die versöhnlichen Töne des griechischen Ministerpräsidenten in Berlin neue Hoffnungen auf eine gütliche Einigung im Schuldenstreit genährt. Allerdings wird es sich erst am kommenden Montag zeigen, wenn Athen seine Liste mit Reformplänen der Eurogruppe zur Verfügung stellen wird, ob sich die verbesserte Tonlage auch in konkreten Maßnahmen niederschlägt.

    Rätselraten herrscht indessen weiterhin ob der Frage, warum sich Griechenland nur zaghaft um den Abschluss eines Steuerabkommens mit der Schweiz bemüht. Dorthin sollen mindestens 80 Milliarden Euro aus Griechenland geflossen sein - davon rund zwei Drittel Schwarzgeld. Der Wirtschaftswissenschaftler Friedrich Schneider von der Universität Linz geht laut Deutscher Presseagentur davon aus, dass Athen ein Steuerabkommen auf Anhieb 10 bis 15 Milliarden Euro bringen würde. Dies wäre die schnellste und effizienteste Maßnahme, an Geld zu kommen, meint der auf Schattenwirtschaft spezialisierte Ökonom, der von rund 10.000 griechischen Steuerflüchtlingen ausgeht. Vielleicht fordern die Gläubigerstaaten ein solches Vorgehen ja deshalb nicht energischer, weil man Rücksicht auf die Schweiz nimmt? Immerhin soll es nun noch in dieser Woche zu neuen Gesprächen der Schweizer Regierung mit der griechischen Regierung kommen. Aber jeder Tag des Zögerns kostet Athen Geld und ermöglicht den Steuerflüchtlingen vorzusorgen.

    Gleichzeitig plant Athen für griechische Bürger, die Schwarzgeld aus dem Ausland wieder ins Land zurücküberweisen, eine teilweise Steueramnestie. Dafür sollen sie eine einmalige Steuerabgabe zahlen. Ob dieses Prinzip der Freiwilligkeit funktioniert, muss sich erst noch zeigen. Aber ein falsches Zeichen an die übrigen Euroländer ist es allemal.

    Indessen kommen auf Touristen, die auf den Ferieninseln Mykonos, Santorin oder Paros Urlaub machen, höhere Kosten zu. So plant die griechische Regierung für diese Inseln, die Mehrwertsteuer auf das Festlandniveau von 23 Prozent anzuheben. Außer auf Kreta gelten auf den rund 180 Inseln der Ägäis Mehrwertsteuersätze, die 30 Prozent unter denen des Landes liegen. Aber Griechenland wäre nicht Griechenland, wenn nicht wiederum für die abgelegenen Inseln der geminderte Mehrwertsteuersatz weiterhin gelten soll.
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    Baader Bond Markets "Die EZB droht Athen die letzte Geldquelle abzudrehen" - Seite 2 Stopp 26. März 2015. München (Baader Bank). Die Europäische Zentralbank (EZB) engt den Finanzierungsspielraum der griechischen Regierung weiter ein und erhöht damit den Druck auf Athen, sich mit den internationalen Geldgebern zu einigen. …

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