Anleihen

Warten auf die Entscheidung - Seite 2

Renditeaufschlag gewünscht

Was Unternehmensanleihen angeht, gingen Anleger wieder auf die Suche nach Alternativen in der zweiten und dritten Reihe, berichtet Stopp. Gekauft worden seien etwa Corporate Bonds von Hochtief (WKN A1TM5X), Peugeot (WKN A1HQZP), ThyssenKrupp (WKN A14J58) und Hapag Lloyd (WKN A13SNX). Zudem stoße eine Unternehmensanleihe von Gazprom (WKN A1HNXH), die bis zum Juli 2018 läuft, wieder auf Nachfrage.

Gesucht sind Daniel zufolge auch Anleihen der portugiesischen Bank Novo Banco (WKN A1VFBS), die aus dem 2014 in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Banco Espírito Santo BES hervorgegangen ist. „Derzeit gibt es ein Bieterverfahren für Novo Banco, zum Beispiel ist auch Banco Santander aus Spanien interessiert. Spekuliert wird auf steigende Kurse durch ein besseres Rating nach der Übernahme.“

Traumschiff findet Käufer

Zudem gebe es Hoffnung bei den Gläubigern der insolventen MS Deutschland Beteiligungsgesellschaft (WKN A1RE7V). „Es wurde ein Käufer für das Schiff gefunden, allerdings ist über die Höhe des Kaufpreises nichts bekannt geworden.“ Die Anleihe sei zwischenzeitlich auf 21 Prozent geklettert, notiert jetzt aber wieder bei 18,10 Prozent. „Viele haben das zum Abverkauf genutzt.“

„Wehklagen kamen aus den Reihen der Anleger, die die Hybridanleihe der TUI (WKN TUAG05) im Depot liegen haben“, berichtet Tillmann. Der Grund: die Ankündigung des Emittenten, die Anleihe zum 30. April 2015 zu kündigen. „Somit verschwindet wieder eine Hochverzinste vom Kurszettel, die Investoren sind wieder auf der Suche nach Anlagemöglichkeiten.“

Tillmann zufolge ist die 2019 fällige Anleihe der Solarworld (WKN A1YDDX) erst am 1. April wieder handelbar. „Das ist kein Aprilscherz, sondern der Tatsache geschuldet, dass das Unternehmen am 31. März Zinsen zahlt und eine kleine außerplanmäßige Teiltilgung vornimmt.“

 

Minizinsen bei Neuemissionen

Wie Stopp meldet, gab es zwei neue Anleihen der im MDAX notierten Deutsche Annington Immobilien über ihr niederländisches Tochterunternehmen, jeweils mit Stückelung von 1.000 Euro. Die erste Tranche (WKN A1ZY97) läuft bis 2020, der Kupon liegt bei 0,875 Prozent, die zweite (WKN A1ZY98) mit Laufzeit bis 2025 bietet 1,5 Prozent. Am Freitagmittag notieren die Anleihen aus der ersten Tranche bei 100,25 Prozent, aus der zweiten bei 98,81 Prozent.

Daniel berichtet von drei neuen SAP-Anleihen, eine mit Kupon von 1 Prozent und Laufzeit bis 2025 (WKN A14KJF), die anderen beiden sind Floater und laufen bis 2017 und 2020 (WKN A14KJD, A14KJE).

von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG,
© 27. März 2015