Griechenland - Schuldenstreit
Gespräche erneut geplatzt - Schon Mitte April droht Griechenland die Pleite!
Die Lage im Streit zwischen Griechenland und den Gläubigern der Eurozone bleibt angespannt. Erneut scheiterten am Wochenende Gespräche in Brüssel. Athen muss nachbessern, um an die im Rettungsprogramm vorgesehenen Milliarden zu kommen. Ansonsten droht schon in Kürze die Pleite.
In der vergangenen Woche stellte wallstreet:online die Frage, ob Griechenland mehr als nur Ballast für die Eurozone ist. Ein zentrales Problem bleibt die weiter nicht vollends geklärte Frage nach neuen Krediten. Am Wochenende gingen die Verhandlungen über die Auszahlung von Finanzhilfen an das insolvenzbedrohte Griechenland weiter.
Athen ohne Hilfen schon Mitte April pleite?
Damit Griechenland die Gelder aus dem vor Kurzem verlängerten Rettungsprogramm erhalten kann, fehlt zunächst die Zustimmung der EU-Kommission, der Europäischen Zentralbank (EZB) und des Internationalen Währungsfonds (IWF). Erst nach deren Zustimmung können die Finanzminister der Eurozone Finanzhilfen in Höhe von 7,2 Milliarden Euro freigeben.
Einem Bericht des „manager magazin“ zufolge hat Griechenland das Geld der Gläubiger bitter nötig: Schon Mitte April könnte Athen zahlungsunfähig sein. Doch auch ein dreitätiger Verhandlungsmarathon am Wochenende in Brüssel brachte keine Einigung. Kritisiert wurde insbesondere, die griechischen Verhandlungspartner hätten erneut keine konkrete Liste mit Reformvorhaben vorgelegt. „Die Liste ist viel zu vage, nicht glaubwürdig und nicht überprüfbar“, zitiert das Magazin einen EU-Diplomaten.
Eine andere Möglichkeit, um die Kassen mit frischen Geldern zu füllen, brachte in der vergangenen Woche der Wirtschaftswissenschaftler Friedrich Schneider von der Universität Linz erneut ins Spiel. Er erklärte, Griechenland könne allein durch ein Steuerabkommen mit der Schweiz rund 10 bis 15 Milliarden Euro einnehmen (siehe hier).
Varoufakis spricht von „offener Feindseligkeit“ und mahnt zu Höflichkeit
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In einem Gastbeitrag im „Handelsblatt“ kritisierte der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis das Verhältnis zwischen deutschen und griechischen Politikern gleiche mittlerweile „offener Feindseligkeit“. „Von diesem toxischen Schwarzer-Peter-Spiel profitieren einzig Europas Feinde“, schrieb er laut „dpa-AFX“. Gewiss: Die markante Sprache von Varoufakis ist längst nicht mehr neu (siehe Rhetorisches Harakiri von Spielsucht bis Waterboarding – Und der Plan von Varoufakis?) – was bleibt, ist die Frage: Gelingt so die Einigung?