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    ROUNDUP  576  0 Kommentare Zentrale Prüfstelle für Finanztransaktionen nimmt Arbeit auf

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Gefährliche Kettenreaktionen an den Finanzmärkten wie bei der Lehman-Pleite sollen künftig frühzeitig erkannt werden. Dafür haben die 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G-20) beschlossen, dass künftig weltweit alle Marktteilnehmer bei Finanztransaktionen - also etwa beim börslichen und außerbörslichen Handel mit Finanzprodukten - einen digitalen Fingerabdruck hinterlassen müssen, damit sie eindeutig identifizierbar sind. Zum Startschuss der weltweiten Koordinierungs- und Managementeinheit in Frankfurt sagte Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) am Freitag: "Das System ist voll funktionsfähig und arbeitet."

    Kern des Kontrollsystems ist ein digitaler "Barcode" für Banken, Versicherungen und andere Finanzmarktakteure, der als wichtige Maßnahme und Konsequenz aus der Finanz- und Wirtschaftskrise gelte, wie das hessische Wirtschaftsministerium betonte. Über 60 Finanzaufsichtsbehörden in mehr als 40 Ländern unterstützten die Einführung des sogenannten "Legal Entity Identifier" (LEI), über 358 000 dieser Codes seien bereits vergeben worden.

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    Mit dem vergleichbar der Kontonummer IBAN 20stelligen LEI erhält jeder Finanzmarktakteur von einer nationalen Stelle (Local Operation Unit) eine eindeutige Identifikationsnummer, die von jedermann online abgerufen werden kann. Künftig werden die Informationen über die Transaktionen inklusive der LEI-Codes an die nationalen Aufsichtsbehörden, in Deutschland also an BaFin und Bundesbank oder etwa an die europäische Bankenaufsicht unter dem Dach der EZB, weitergereicht.

    Aufgabe der Kontrollstelle in Frankfurt ist es, die weltweit verteilten lokalen und nationalen operativen Einheiten zu koordinieren und Standards festzusetzen, die die Einheitlichkeit des Systems gewährleisten. Damit leiste sie einen wichtigen Beitrag für die Stabilität des internationalen Finanzmarktes, sagte der hessische Finanzminister Thomas Schäfer (CDU): "Auch der Finanzplatz Frankfurt gewinnt dadurch und stärkt seinen Einfluss als führender Standort für Aufsichts- und Regulierungsfragen."

    Die zentrale Managementeinheit ist der operative Arm der von der G20 gegründeten Stiftung Gleif mit Sitz in der Schweiz, sagte ein Ministeriumssprecher. Zur Zeit arbeiteten in Frankfurt zehn Experten, bis Jahresende sollen es nach den Angaben 30 sein.

    Wie Al-Wazir betonte, mussten sich die Aufsichtsbehörden im Zuge der weltweiten Finanzkrise eingestehen, dass eine Zuordnung und Nachverfolgbarkeit von Finanztransaktionen in vielen Fällen nicht schnell genug möglich gewesen sei: "Mit der Einführung des LEI-Codes wird es nun für die Aufsichtsbehörden deutlich einfacher, komplexe Firmengeflechte offenzulegen, Verbindungen und wirtschaftliche Abhängigkeiten zwischen Handelspartnern zu erkennen sowie Risiken und Gefahren von möglichen Kettenreaktionen und systemischen Risiken schnell nachzuprüfen."/hqs/DP/jha




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