Deutsche Anleihen ohne klare Richtung
FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Staatsanleihen haben am Freitag in einem schwankungsanfälligen Handel leicht zugelegt. Der richtungweisende Euro-Bund-Future stieg bis zum Mittag um 0,06 Prozent auf 159,26 Punkte. Die Rendite der zehnjähriger Bundesanleihen fiel auf 0,15 Prozent.
Am Markt war von gegensätzlichen Impulsen die Rede. Zunächst sorgte die gute Unternehmensstimmung in Deutschland für Belastung bei sicheren Anlagen. Der Ifo-Geschäftsklimaindex war auf den höchsten Stand seit Juni 2014 und stärker als erwartet gestiegen. Während die aktuelle Lage nochmals günstiger als im Vormonat eingeschätzt wurde, gaben die Erwartungen für das nächste halbe Jahr nach. Bankvolkswirte erklärten dies unter anderem mit der anhaltenden Griechenland-Krise und der unsteten Weltkonjunktur.
Gegen Mittag wurden die Verluste am Rentenmarkt jedoch mehr als ausgeglichen. Händler erklärten dies damit, dass ein Treffen der Euroraum-Finanzminster zur griechischen Schuldenkrise keine Fortschritte gebracht habe. Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem betonte vor der Presse, es bestehe keine Möglichkeit weiterer Finanzhilfen ohne eine umfassende Einigung. Beobachter sehen dafür zurzeit keine Anzeichen.
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Im weiteren Verlauf stehen Konjunkturdaten aus den USA auf dem Kalender. Veröffentlicht werden Auftragsdaten aus der Industrie zu besonders langlebigen Gütern. Sie geben einen Hinweis auf die Investitionsfreude der Unternehmen. Die Wirtschaftsentwicklung spielt vor allem für die Geldpolitik der Notenbank Fed eine große Rolle. Ohne anhaltend robuste Konjunktur dürfe sie kaum mit Zinsanhebungen beginnen./bgf/jsl