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Wacker Chemie nach starkem Jahresstart etwas optimistischer

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Spezialchemiekonzern und Halbleiter-Zulieferer Wacker Chemie hat nach einem Umsatzsprung im ersten Quartal seine Prognose leicht erhöht. "Die Nachfrage nach unseren Produkten ist weltweit groß. Zusätzlich helfen uns die positiven Währungseffekte", sagte Konzernchef Rudolf Staudigl am Donnerstag. Der gute Auftakt stimme ihn optimistisch, dass sich das Geschäft im Verlauf des Jahres weiter positiv entwickle. 2015 dürfte der Umsatz um rund zehn Prozent steigen. Bisher hatte er einen Zuwachs im hohen einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt. Wacker-Aktien setzten sich mit einem Kurssprung von 3,41 Prozent an die MDax -Spitze.

Im ersten Quartal sorgten eine starke Nachfrage und die Euro-Schwäche für einen Umsatzsprung um 15,3 Prozent auf 1,33 Milliarden Euro. Alle Geschäftsbereiche legten zweistellig zu. Asien blieb mit einem Anteil von knapp 43 Prozent der wichtigste Absatzmarkt. In den USA sorgte eine robuste Konjunktur für eine lebhafte Kundennachfrage. Die Euro-Schwäche brachte zusätzlichen Schub. Im Gesamtkonzern erhöhte sich der Gewinn um zehn Prozent auf 70,6 Millionen Euro.

Wacker sei "gut" in das neue Geschäftsjahr gestartet, sagte Staudigl. Ein positiveres Marktumfeld bei Polysilizium und bei Siliziumwafern sowie höhere Absatzmengen in den Chemiebereichen seien die Basis. Im Gesamtjahr dürfte das operative Ergebnis (Ebitda) auf bereinigter Basis im Gesamtkonzern leicht zulegen, während der Gewinn auch wegen geringerer Sondererträge sinken dürfte, bekräftigte der Manager. Vor einem Jahr hatten die Bayern hohe Sonderzahlungen wegen der Auflösung von Lieferverträgen für Solarsilizium erhalten.

Im Reinstsiliziumgeschäft (Polysilicium) profitierte Wacker im ersten Quartal von deutlich höheren Absatzmengen und etwas besseren Preisen für Solarsilizium. 2015 sollen sich Absatz und Umsatz in diesem Geschäft erhöhen. Der Solarmarkt dürfte weiter wachsen. Wegen nach wie vor bestehenden Überkapazitäten liege der Fokus aber weiter auf geringeren Kosten. In den USA soll in der zweiten Jahreshälfte ein neuer Produktionsstandort in Betrieb gehen. So soll die Jahreskapazität bis 2017 auf 80 000 Tonnen kräftig wachsen. Der operative Gewinn (Ebitda) dürfte wegen geringerer Sondererträge aus einbehaltenen Vorauszahlungen und Schadenersatzleistungen in dieser Sparte 2015 deutlich sinken.

Im Halbleitergeschäft Siltronic, für das der Konzern eine Abspaltung erwägt, dürfte das operative Ergebnis im laufenden Jahr hingegen deutlich steigen. Auch der Umsatz soll sich wegen etwas höherer Absatzmengen und der Euro-Schwäche hier erhöhen. Zur Zukunft des stark schwankenden Geschäfts mit Halbleitern gab es am Donnerstag keine wirklichen Neuigkeiten. Wacker untersuche gegenwärtig eine Reihe von strategischen Optionen, um die Eigentumsverhältnisse bei Siltronic neu zu strukturieren, hieß es. Denkbar ist laut bisherigen Aussagen ein Börsengang - aber auch der Verkauf an einen Investor. Wacker werde die Optionen "mit aller Sorgfalt" prüfe, hieß es nun./jha/men/stb