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     3912  0 Kommentare Aktien: Gewinnmitnahmen oder mehr?

    Die zurückliegenden Tage mit deutlichen Einbrüchen vor allem bei europäischen Aktien, einem deutlichen Anstieg von Euro/Dollar und klarem Abverkauf von Staatsanleihen in den USA und anderswo werfen die Frage auf, wie es bei Aktien nun weitergeht. Zugleich hat der Monat Mai begonnen – eine alte Börsenweisheit sagt: „Sell in May and go away“.

    Wie das so ist mit solchen „Weisheiten“ – es gibt auch die Bauernregel: „Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt, wie es ist.“ Das führt nicht weit – ein bisschen konkreter sollte es schon gehen.

    Robin Griffiths, Chefstratege bei ECU Group, London beobachtet ständig 40 verschiedene Weltmärkte und kommt zu dem Schluss, dass sie im Durchschnitt fair bewertet sind. Von daher brauche man sich aktuell keine großen Sorgen zu machen. Aber es stechen ein, zwei Märkte heraus, die mittlerweile wirklich teuer sind. Dabei sei es egal, welchen Bewertungsmaßstab man anlegt. Einer davon ist der US-Markt, der befindet sich jetzt im Blasen-Stadium, sagt er.

    Trotzdem sei noch kein Verkaufszeitpunkt gekommen. Die Aktienmärkte durchlaufen nun eine volatile Phase, aber im zweiten Halbjahr, vielleicht schon von Juni an, dürften US-Aktien nach oben ausbrechen. Aber 2016 und 2017 ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es zu einem starken Kurseinbruch kommt, warnt er, die Ingredientien für einen Crash starren uns bereits an.

    Langfristige US-Staatsanleihen, auch britische Gilts, haben weiteres Kurspotenzial, sagt Griffiths weiter. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Fed die Leitinsen mehr oder weniger bald ein wenig anhebt. Selbst dann würden sie weder lange, noch weit nach oben laufen. Im Gegenteil, sie würden bald wieder zurückgenommen. Das deutet darauf hin, dass die Ära der negativen Zinsen noch lange nicht vorbei ist, sagt er.

    Für Gold sieht Griffiths Chancen, in jeder anderen Währung außer in Dollar sei das Metall schon in einem neuen Bullen-Markt. Aber sogar in Dollar dürften die Preise in den nächsten Monaten absteigen. Zwar sei zunächst kein neues Allzeithoch in Sicht, aber 1400 bis 1550 Dollar könnten es schon werden.

    Griffiths würde jetzt den japanischen Markt kaufen, allerdings mit Währungs-Absicherung. Er würde auch einige europäische Märkte kaufen, ebenfalls abgesichert (aus Dollar-Sicht). Dabei würde er grundsätzlich auf Aktien mit ordentlicher Dividenden-Rendite achten, sagt er. Eine Dividenden-Rendite von vier bis sechs Prozent sei gut, und das sichere die Kurse solcher großer Firmen auch bei hohen Bewertungen einigermaßen ab.

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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
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