checkAd

    Markus Jordan über Fehler bei der Geldanlage  2745  0 Kommentare Fünf Fehler bei der Geldanlage

    Immer wieder kommen Menschen aus dem Bekanntenkreis zum Thema Geldanlage auf mich zu. Dabei tauchen regelmäßig dieselben Fehler auf. Keine Frage: Irren ist menschlich. Und oft reicht es schon aus, sich die größten Fehler bewusst zu machen, um anschließend umdenken zu können. Interessanterweise wiederholen sich die gängigsten Anleger-Fehler und werden zudem auch noch wissenschaftlich erforscht.

    Fehler 1: Mangelnde Entscheidungsfreude

    Gerade in der aktuellen Marktphase bekomme ich regelmäßig die Frage gestellt, ob man jetzt noch in Aktien investieren sollte. Das Kuriose dabei: Diejenigen, die jetzt fragen, haben sich diese Frage auch schon bei 10.000, 8.000 oder 6.000 Punkten gestellt – und sich immer dagegen entschieden. Wissenschaftlich nennt man dieses Verhalten „Regret Aversion“.

    Wir als Anleger haben Angst davor, eine Entscheidung nachträglich zu bereuen und bleiben deswegen lieber passiv. Unsere Psyche spielt uns dahingehend einen Streich, dass wir falsche Entscheidungen stärker bedauern als nicht getroffene Entscheidungen. So kommt es, dass Anleger selbst bei niedrigen Bewertungen Aktien links liegen lassen. Auch bedingt diese Haltung, dass wir Verluste um jeden Preis aussitzen wollen. Statt einen Schlussstrich zu ziehen, belassen wir Depotleichen lieber im Depot. Das ist falsch. Anleger sollten rational abwägen und hinter Entscheidungen, deren Voraussetzungen noch immer gelten, auch stehen.

    Fehler 2: Falscher Aktionismus

    In unserer Psyche ist verankert, dass wir uns Erfolge erarbeiten müssen. An der Börse kann dies ein fataler Irrtum sein. Viele Privatanleger handeln nach einer erfolgreichen Transaktion sofort deutlich aktiver. Insgeheim denken wir wohl, dass wir nun wüssten, wie es geht. Doch lassen sich Anlagechancen an der Börse nicht erzwingen. Wer nach fünf Stunden Recherche ein gutes Investment tätigt, holt nach einer zehnstündigen Recherche nicht die doppelte Rendite heraus.

    Auch müssen Anlagechancen zu unserer Psyche passen. Die Verhaltensforschung hat gezeigt, dass kurzfristiges Handeln zu starken psychischen Belastungen führen kann. Wer Kursschwankungen nicht ertragen kann, trifft in Stressphasen falsche Entscheidungen. Daher sollten Anleger keinen falschen Aktionismus an den Tag legen.

    Fehler 3: Vertrauen in Berater

    Hinter Analysten-Phrasen lässt sich auch die ein oder andere Unkenntnis verbergen. Oftmals steckt hinter einem Satz voller Anglizismen und Fachbegriffen auch nur eine Binsenweisheit. Anleger sollten sich von Beratern daher nicht blenden lassen. Vielmehr sollten Berater als das wahrgenommen werden, was sie wortwörtlich sind: ein Beistand. Da Investoren die Risiken für Anlageentscheidungen alleine tragen, müssen sie auch offen und selbstbewusst fragen. Es ist die Aufgabe eines jeden Beraters, offen und verständlich Auskunft zu geben. Kann ein Berater das nicht, sollten Anleger von dessen Vorschlägen Abstand nehmen.

    Fehler 4: Vermeintlich sichere Anlagen

    Erinnern Sie sich noch an den Prokon-Fall? Mit einer Scheinsicherheit kauften gutgläubige Anleger Genussscheine, die vermeintlich hohe Renditen garantierten. Auch Anlage-Zertifikate bieten heute eine ganze Reihe von Schutzbarrieren und Kapitalgarantien. Anleger müssen sich eines bewusst sein: Risiko und Rendite sind zwei Seiten einer Medaille. Wenn es auf der Bank nur ein Prozent Zinsen gibt, muss jede Anlage mit höheren Zinsen gewisse Risiken bergen. Bei vermeintlich sicheren Finanzprodukten müssen Anleger vorsichtig sein.

    Fehler 5: Steuersparmodelle

    Wir Deutschen sind Sparfüchse. Wenn wir dann noch dem Fiskus auf pfiffige Weise ein paar Euro streitig machen können, laufen wir zur Höchstform auf. Doch sollten die Steuern nie ein Argument für ein Investment sein! Warum nicht? Denken wir an Schiffsfonds, Filmfonds oder andere Beteiligungen am grauen Kapitalmarkt! Ich rate daher ganz entschieden dazu, zuerst ein Investment zu beurteilen und sich über Steuern dann Gedanken zu machen, wenn die Gewinne absehbar sind.

    Jetzt die Grundlagen legen

    Wenn Sie diese fünf Punkte für sich beachten, werden Sie bestimmt den ein oder anderen Fehler an der Börse künftig nicht mehr machen. Um psychologische Fallstricke zu umgehen, kann uns auch ein solides Finanzkonzept helfen. easyfolio ist beispielsweise als dauerhaftes und zudem weltweites Investment konzipiert. Wer sich für easyfolio entschieden hat, scheitert nicht an mangelnder Entscheidungsfreude oder Timing. Auch will Ihnen easyfolio keine Geheimtipps einflüstern. Wir investieren weltweit breit gestreut und arbeiten prognosefrei. Unser Ziel: Eine attraktive Markt-Rendite bei fairen Kosten.




    Markus Jordan
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Markus Jordan ist einer der führenden Experten auf dem Gebiet Exchange Traded Funds (ETFs) und Vermögensaufbau in Deutschland. Er ist Herausgeber der ETF-Fachpublikation EXtra-Magazin und betreibt seit 2008 das ETF-Informationsportal www.extra-funds.de. Er ist gelernter Bankkaufmann und beschäftigt sich seit über 25 Jahren mit dem Wertpapiergeschäft.
    Mehr anzeigen

    Verfasst von Markus Jordan
    Markus Jordan über Fehler bei der Geldanlage Fünf Fehler bei der Geldanlage An der Börse lauern immer dieselben Fallstricke. Markus Jordan erklärt, wie Sie Fehler vermeiden und wie easyfolio dabei helfen kann.