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    Marktstimmung  221  0 Kommentare Alles einsteigen, bitte! - Seite 2

    Dieser Aktionismus erscheint auf den ersten Blick angesichts der Nachrichtenlage und dem noch am Freitag bevorstehenden Ereignisrisiko des US-Arbeitsmarktberichts gewagt. Wenn man jedoch bedenkt, dass der DAX auf Erhebungsbasis seit dem 8. April fast 8 Prozent an Wert verloren hat, könnte man jedoch von einer angemessenen Risikoprämie sprechen, die die jüngsten Käufer mit ihrem Einstieg teilweise sogar vollständig verdient haben. So gesehen dürfte die Investitionsentscheidung manchem institutionellen Anleger, gestützt durch ein ordentliches Gewinnpolster im Rücken, sogar leicht gefallen sein. Zumindest ist die von vielen ersehnte DAX-Korrektur endlich gekommen und hat – unter Auslassung aller fundamentalen Erwägungen – zum Einstieg förmlich eingeladen.

    Langfristiges Kapital auf dem Rückzug

    Ganz anders gestaltet sich das Bild bei den Privatanlegern, die keineswegs denselben Mut wie ihre  institutionellen Pendants aufbringen konnten. Hier ist die Stimmung mit -3 Punkten nach -2 Punkten in der Vorwoche sogar etwas schlechter als zuvor ausgefallen, allerdings halten sich die Verschiebungen bei der jüngsten Befragung in ganz engen Grenzen. Angesichts der mancherorts verbreiteten Crash-Ängste und der immer noch nicht beigelegten Griechenland-Krise mag diese Zurückhaltung sogar verständlich sein.

    Per Saldo haben sich also unsere Erwartungen erfüllt, dass die institutionellen Investoren im Falle einer weiteren DAX-Schwäche angesichts der relativ günstig aussehenden Kursniveaus als Käufer tätig würden. Allerdings ist auffällig, dass der DAX – sofern die Investoren nicht das Korrekturtief erwischt haben – seither noch nicht massiv angezogen hat. Das mag unter anderem an den langfristig orientierten US-Investoren liegen, die zumindest während der vergangenen Wochen immer weniger Interesse für europäische Titel (vergleiche etwa die jüngste Flow-Analyse von BofA Merrill Lynch) an den Tag legten.

    Gerade das ausländische Kapital könnte sich während der kommenden Monate noch als Belastungsfaktor für den DAX erweisen, denn die aufgrund schwacher Wirtschaftsdaten immer weiter in die Zukunft gedrängte Zinswende der US-Notenbank macht den dortigen Markt wieder attraktiver. Andererseits könnten die Diskussionen um eine etwaige vorzeitige Beendigung des quantitativen Lockerungsprogramms der Europäischen Zentralbank, von dem europäische Aktien in hohem Maße profitieren, ausländische Investoren vor größeren Engagements abschrecken. Außerdem dürften Gewinnmitnahmen institutioneller Investoren einer nachhaltigen Erholung des DAX im Wege stehen. Mit anderen Worten: Die jüngsten Positionsveränderungen helfen dem DAX zunächst nur temporär auf die Beine, könnten sich aber im Falle einer neuerlichen Aktienschwäche sogar als Belastung erweisen. Denn mit den jüngsten Käufen ist auch ein Teil der potentiell stützenden Nachfrage an der Unterseite verbraucht.

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