AKTIE IM FOKUS 2
Metro-Aktionäre erfreuen Kaufhof-Spekulationen nur wenig
(neu: Schlusskurse)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Metro-Aktionäre scheint das Schicksal der Warenhaus-Tochter Kaufhof nicht gerade von den Sitzen zu reißen. Einmal mehr sorgten am Mittwoch Medienberichte über Kaufinteressenten für Schlagzeilen und anfangs auch noch für satte Kursgewinne. Diese lösten sich im Verlauf aber zusehends auf und sorgten letztlich nur für einen mageren Profit von 0,30 Prozent. Damit beendeten die Metro-Aktien den Tag bei 31,885 Euro und nur im vorderen Mittelfeld unter den MDax-Werten . Der Index für mittelgroße Aktiengesellschaften verlor am Ende 0,25 Prozent.
Analysten verwiesen auf Berichte in "Handelsblatt" und "Manager-Magazin", wonach der österreichische Investor und Karstadt-Eigentümer René Benko annähernd 3 Milliarden Euro für Kaufhof biete. Sprecher von Metro in Düsseldorf und von Benkos Signa Holding in Wien wollten dies auf Anfrage bislang nicht kommentieren. Diesmal sehen Analysten gute Chancen, dass das Geschäft klappt.
PREIS KOMMT GUT AN
Die kolportierte Summe wäre ein deutlicher Aufschlag gegenüber den vor vier Jahren gebotenen 2,4 Milliarden Euro, schrieb Analyst Jürgen Elfers von der Commerzbank. Die Metro könnte sich nun auf einen Verkauf einlassen, nachdem bisherige Offerten unter den Erwartungen des Managements gelegen hätten.
Auch Fabienne Caron vom Analysehaus Kepler Cheuvreux geht davon aus, dass die neue Offerte nahe an der Preisvorstellung von Metro liegt. Den strategischen Wert von Kaufhof stuft sie mit 3,0 bis 3,4 Milliarden Euro ein.
GEGENANGEBOT AUS KANADA?
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Elfers verwies darauf, dass auch der kanadische Handelsriese Hudson's Bay im "Handelsblatt" als Interessent genannt worden sei. Nach Informationen der Zeitung befinden sich die Gespräche mit den Kanadiern allerdings noch im Anfangsstadium. Laut Kepler-Expertin Caron ergibt das Angebot von Benko mehr Sinn als die Meldungen über Hudson's Bay als möglichen Käufer.
Seit Jahren wird in der Handelsbranche über eine Fusion der beiden großen deutschen Warenhausketten Karstadt und Kaufhof spekuliert. Damit könnten umfangreiche Kosteneinsparungen etwa durch den Abbau einer Zentrale erzielt werden. Metro zählt Kaufhof nicht mehr zum Kerngeschäft. Für einen möglichen Verkauf hatte der Mutterkonzern jedoch mehrfach einen angemessenen Preis, eine solide Finanzierung sowie eine langfristige Strategie gefordert./edh/hosvak/gl/he