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    Anleihen  633  0 Kommentare Weiter wie auf hoher See

    22. Mai 2015. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Es bleibt stürmisch am Rentenmarkt. Nach der EZB-Ankündigung am vergangenen Dienstag, einen Teil ihrer Anleihen-Käufe ferienbedingt von August auf Mai und Juni vorzuziehen, ging es mit dem Euro-Bund-Future sprunghaft von 153,41 auf 154,57 Prozent nach oben. Gleichzeitig verlor die Gemeinschaftswährung gegenüber dem US-Dollar deutlich an Wert. Am Freitagmorgen kratzt das hiesige Rentenbarometer wieder an der Marke von 154 Prozent. Das entspricht einer Rendite von 0,62 Prozent.

    "Die Währungshüter begründeten die Maßnahme mit turnusmäßig zurückgehender Liquidität während der Sommerpause", beschreibt Sabine Tillmann von der Hellwig Wertpapierhandelsbank. Dass EZB-Direktoriumsmitglied Benoît Coeuré bereits am Montagabend im geschlossenen Kreis vor Hedgefonds und Investmentbanken in London Details zu Änderungen im Anleihen-Kaufprogramm genannt hat, ist für Arthur Brunner von der ICF Bank nur schwer verdaulich. Immerhin handele es sich um Informationen mit erheblicher Kursrelevanz, auf die eine nur kleine Schar von Marktteilnehmern mit zeitlichem Vorsprung habe reagieren können.

    Noch keine Zinswende

    Für Klaus Stopp war die plötzliche Abwärtsbewegung am deutschen Rentenmarkt ein Vorgeschmack dessen, was uns auch in Zukunft blühen könnte. Eine echte Rückkehr zu alten Zinsniveaus erwartet der Rentenexperte der Baader Bank aber kaum. "Dennoch sind Ausschläge wie in der ersten Maihälfte immer wieder möglich." Grundsätzlich schließt Stopp eine Korrektur des Euro-Bund-Future bis 140 Prozent nicht aus. Gegenüber einer Mitte April erreichten Rendite für zehnjährige Bunds von 0,05 Prozent wäre dies aus Sicht des Händlers aber eine gigantische Verwerfung, die vermutlich von zusätzlichen äußeren Einflüsse ausgelöst würde.

    Sorgen hinsichtlich der Rückzahlung deutscher Bundesanleihen sind nach Auffassung von Stopp zu diesem Zeitpunkt unbegründet. Allerdings hätten hiesige Staatsanleihen durch die Kursschwankungen ihren Status als kalkulierbare Anlage vorerst verloren. Konkrete Auswirkungen im Handel haben die jüngsten Entwicklungen im Markt nach Beobachtung von Tillmann bislang noch nicht. "Weder werden Bundesanleihen gemieden, noch engagieren sich Anleger stärker in Staatsanleihen anderer Euroländer."

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