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    Baader Bond Markets  490  0 Kommentare "Bund-Kurse beim Bungee Jumping"

    22. Mai 2015. München (Baader Bank). Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) am Dienstag verkündet hatte, einen Teil ihrer Anleihekäufe von August auf Mai und Juni vorzuziehen, machte der richtungsweisende Euro-Bund-Future einen gewaltigen Sprung nach oben. Er kletterte um über 100 Ticks auf 154,77 Prozent und näherte sich damit wieder der Marke von 155 Prozent, die vorerst den oberen Trendkanal bildet. Gleichzeitig führte die Perspektive verstärkter Anleihekäufe zu einem kräftigen Wertverlust beim Euro. Innerhalb kürzester Zeit kehrten also beide marktbeeinflussenden Faktoren – nach zwischenzeitlichen Fehlentwicklungen – wieder in das alte Fahrwasser zurück. Somit hat der Rentenmarkt seit Ende April ein Szenario durchgemacht, das an Bungee-Jumping erinnert.

    Von über 160 Punkten am 17. April war der Bund-Future auf ein Niveau von bis zu 152 Prozent am 13. Mai abgestürzt, bevor es wie am Gummiseil wieder ein Stück weit nach oben ging. Die Stimmen, die aufgrund der Abwärtsbewegung und der damit verbundenen Zinserhöhung von einer Zinswende sprachen, sind inzwischen etwas ruhiger geworden. Eine echte Rückkehr zu alten Zinsniveaus ist auch auf lange Sicht nicht zu erwarten. Dennoch können derartige Ausschläge wie in der ersten Mai-Hälfte immer wieder auftreten. Eine Korrektur bis 140 Prozent ist grundsätzlich denkbar. Gegenüber einer Rendite für zehnjährige Bunds von 0,05 Prozent, wie sie Mitte April erreicht worden war, wäre dies natürlich eine gigantische Verwerfung und würde rund 2 Prozent Rendite bedeuten. Ein solches Horrorszenario würde allerdings anderer äußerer Einflüsse bedürfen, die zu einer dramatischen Umkehr der Kapitalströme führen könnten.

    Noch ist es aber nicht soweit. Daher sollte man vorsichtig sein und nicht von einer Zinswende reden. Vielmehr wurde die Stabilität im Euroraum erschüttert und die europäischen Notenbanker wurden von der Heftigkeit der Marktreaktion überrascht. Das war ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen kann! Sicherlich braucht man sich auch in naher Zukunft keine Sorgen bezüglich der Rückzahlung deutscher Bundesanleihen zu machen, aber durch die Kursschwankungen, denen sie nun unterliegen, haben die Bundesanleihen ihren Status als kalkulierbare Anlage vorerst verloren.

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