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    Ashley Madison  3200  0 Kommentare Seitensprung-Aktien - Ein unmoralisches Angebot für Investoren

    „Life is short. Have an affair“ – So lautet der Slogan der Seitensprung-Agentur Ashley Madison. Doch schon bald könnte das unmoralische Angebot nicht nur außereheliche Abenteuer enthalten, sondern auch Seitensprung-Aktien. Denn Ashley Madison möchte an die Börse.

    Die Mehrheit der Iren sagt Ja zur Homo-Ehe. Das Ergebnis des irischen Volksentscheids schlägt hohe Wellen in Europa. In Deutschland berät die Regierung am Mittwoch über eine weitere Gleichstellung. Das Bundesverfassungsgericht, die Opposition, die Mehrheit der deutschen Bevölkerung – sie alle finden das längst überfällig.

    Auch Noel Biderman hält die Homo-Ehe für einen wichtigen Schritt in Richtung Gleichberechtigung. Nun müsse der nächste folgen und auch die letzte Bastion der Vorbehalte fallen, findet er, nämlich die der Moral. „Ich denke, die Moral bezüglich der Untreue ist leider diese letzte Bastion – wir haben uns an ‚interracial‘ Beziehungen gewöhnt, wir gewöhnen uns immer mehr an homosexuelle Beziehungen, es ist die Untreue, die eine lange Tradition hat, über die wir uns hinwegsetzen müssen.“

    Ein Seitensprung für die Gleichberechtigung

    Homo-Ehe und Untreue als ein und dasselbe Kontinuum in Richtung Gleichberechtigung? Nun gut. Biderman jedenfalls will sich nicht von seinem Glauben abbringen lassen, mit seiner Seitensprung-Agentur etwas Gutes zu tun. Im Jahr 2001 gründete er Ashley Madison … ganz im Dienste der Gleichberechtigung versteht sich. „Ich wollte es den Frauen einfacher machen, mit den Männern gleichzuziehen“, erklärt Biderman dem „BBC“. „Es gibt ein großes konventionelles Geschäft von Bordellen bis hin zu Escort-Agenturen, das auf Männer ausgerichtet ist, deshalb wollte ich mich wirklich auf die weibliche Seite der Gleichung konzentrieren.“

    Aus diesem Grund können sich Frauen kostenlos bei Ashley Madison auf die Suche nach einem „diskreten Abenteuer“ begeben. Männer müssen hingegen zahlen, um ein Profil zu erstellen und Nachrichten zu versenden. Ansonsten funktioniert das Prinzip von Ashley Madison aber ähnlich wie das einer normalen Kontaktbörse. Die nach eigenen Angaben weltweilt renommierteste Seitensprung-Agentur verspricht auf ihrer Seite: „Das Fremdgehen war für Verheiratete noch nie so leicht und einfach.“

    Ein Versprechen, das sich zu lohnen scheint. Zumindest für Ashley Madison. Rund 150 Millionen US-Dollar soll die kanadische Untreueplattform in 2014 umgesetzt haben, alles durch die Mitgliedsbeiträge. Doch das reicht Noel Biderman offenbar nicht. Er will mehr …. Er will an die Börse.

    Ashley Madison bringt Börsengang ins Spiel

    Medienberichten zufolge erwägt Ashley Madison den Gang an die Londoner Börse. 200 Millionen US-Dollar wollen das Unternehmen und seine Muttergesellschaft Avid Life Media bei Investoren einsammeln und so den Marktwert auf eine Milliarde hochschrauben. Aber es gibt einen Haken: Schon einmal wagte Ashley Madison den Börsengang – und schon einmal ging er schief.

    In 2011 wollte die Seitensprung-Agentur an der Börse in Toronto anheuern. Aber weil sich die Investoren gegen das Vorhaben sträubten, musste Ashley Madison sein Emissionsangebot letztlich wieder zurückziehen.

    Was also macht Biderman so sicher, dass die Investoren dieses Mal nicht wieder vor einem Seitensprung-Investment zurückschrecken würden? Der Standort!

    „London ist der richtige Ort für sündhafte Geschäfte“

    Der Ashley Madison-Chef glaubt, London sei die bessere Wahl, weil die Stadt mehr an „Sünde und umstrittene Geschäfte“ gewöhnt sei. „Unternehmen sollten größtenteils ein Ziel in der Gesellschaft verfolgen – Investoren zurückzahlen. Sie sind nicht dazu da, um soziale Anstrengungen zu betreiben.“

    Ob das die Investoren überzeugen wird, das unmoralische Angebot anzunehmen und ins Geschäft mit der Untreue einzusteigen? Oder werden sie, wie beim letzten Mal, der außerehelichen Versuchung am Ende doch widerstehen?





    wallstreetONLINE Redaktion
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