Brentry statt Brexit
„Großbritannien wird dem Euro beitreten“
Das EU-Referendum steht vor der Tür. Großbritannien will spätestens 2017 darüber abstimmen, ob es in der EU bleiben möchte. Doch am Ende könnte alles ganz anders kommen: Statt raus aus der EU, rein in den Euro. Oder anders ausgedrückt: Brentry statt Brexit!
Sean Shepley von Credit Suisse wagte am Freitag in einer Notiz eine kühne Behauptung. Wie der „Business Insider“ berichtet, sagt der Stratege einen Euro-Beitritt Großbritanniens voraus. Während Europa über diverse Ausstiegsszenarien debattiert, hält Shepley das Gegenteil für möglich, sozusagen einen Brentry. Wörtlich sagte er:
„Unserer Ansicht nach wird Großbritannien ein Euro-Mitglied, vorausgesetzt der Euro besteht noch in 20 Jahren und Großbritannien bliebt in der EU.“
Eine durchaus steile These, wenn man bedenkt, dass den Briten ihre Währung und die damit verbundene Unabhängigkeit vom Euro eigentlich heilig ist. Insofern kann das Eintreten dieses Szenarios durchaus bezweifelt werden.
Tatsächlich könnte Credit Suisse mit ihrer eigenen Aussage dazu beitragen, dass sich ihre Prophezeiung nicht erfüllt, weil Großbritannien bis dahin längst aus der EU ausgetreten sein wird. Der „Business Insider“ weist daraufhin, dass das Brentry-Szenario ausgerechnet den Brexit-Befürwortern in die Karten spielen könnte. Da viele Briten einen Euro-Beitritt kategorisch ablehnen, könnten sie sich beim anstehenden Referendum für ein Ausscheiden aus der EU aussprechen, sofern im Vorfeld der Eindruck entsteht, ein Verbleib in der EU hätte automatisch eine Mitgliedschaft im Euro zur Folge.
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Andererseits … die Euro-Zone würde sich angesichts ihres drohenden Mitgliederschwunds - Stichwort Grexit – über einen finanzstarken Zuwachs sicher freuen.