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     684  0 Kommentare Silber in Sondersituation

    Rohstoffe_Silber_6Nur sehr selten sieht man bei Gold und Silber einen derart engen Seitwärtstrend wie er seit Oktober 2014 zu verzeichnen ist. Zwei Schritte vor, zwei Schritte zurück – per Saldo ergibt sich ein Ausbau der Bodenbildung. Fundamental ist Silber zudem in einer Sondersituation. Zwar gibt es noch etliche gute Konjunkturdaten, nicht zuletzt aus dem Autosektor. Sorgen bereitet Edelmetallfans allerdings, dass Volkswirte die Prognosen für das Wirtschaftswachstum in den größten Volkswirtschaften der Welt zusehends reduzieren.

    Zwischenkorrektur bei Silber:

    Gegenüber dem Hoch vom April bei 17,70 Dollar je Unze ist es um zehn Prozent gefallen. Während der „kleine Bruder von Gold“ bei Kursen um die 16 Dollar noch deutlich über dem 52-Wochentief vom November 2014 bei 14,75 Dollar notiert, war Platin (lesen Sie hier unseren ersten Analyseteil zu Platin und Palladium) zwischenzeitlich sogar unter die Marke von 1100 Dollar und damit auf das tiefste Niveau seit Februar 2009 abgerutscht. Aktuell kostet das Edelmetall nur noch das 0,94fache einer Unze Gold.

    Das Verhältnis liegt damit in der Nähe des tiefsten Wertes seit Januar 2013 und zeigt, dass Platin im Verhältnis zu Gold günstig ist.

    Autosektor brummt, …

    Platin_4Dabei gab es zuletzt etliche gute Nachrichten aus dem Autosektor, die eigentlich den Platinpreis hätten stützen müssen. Denn der wichtigste Faktor für das Edelmetall bleibt die weltweite Autoindustrie, die mehr als 40 Prozent der Nachfrage nach Platin ausmacht. So waren die Autoverkäufe in Europa im April um 6,9 Prozent auf 1,21 Mio. Fahrzeuge gestiegen. Das war der 20. Monat in Folge mit einem Absatzplus.

    Der Anstieg für die ersten vier Monate des Jahres liegt damit bei 8,1 Prozent. Die Zahlen aus den USA waren ebenfalls erfreulich. So waren die Autoverkäufe im Mai auf eine Jahresrate von 17,71 Mio. Fahrzeuge nach oben geschnellt. Das war der höchste Wert seit Juli 2005. Es zahlt sich einmal mehr aus, dass die US-Banken ihre Kreditstandards deutlich gelockert haben und es selbst wenig kreditwürdige Amerikaner sehr leicht haben, an Autokredite heranzukommen. Weltweit stottert die Autokonjunktur allerdings, neben China vor allem in Russland und Südamerika.

    … aber der Ausblick für die Weltwirtschaft trübt sich ein

    Silber in Dollar je Unze auf ein Jahr

    Silber in Dollar je Unze auf ein Jahr

    Für Abgabedruck bei Silber, Platin und Palladium hat aber gesorgt, dass Institutionen wie der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum in den USA und China, den zwei größten Volkswirtschaften der Welt, gesenkt haben. So hat der IWF seine Prognose für die USA für 2015 von 3,1 Prozent auf 2,5 Prozent gestutzt. Zuvor hatte bereits die OECD ihren Ausblick auf nur mehr zwei Prozent eingedampft und jenen für China von sieben Prozent auf 6,8 Prozent reduziert.

    China bricht ein wenig weg

    Wie dramatisch sich die chinesische Wirtschaft abgeschwächt hat, zeigt, dass die Importe im Mai um 17,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr eingebrochen sind. Damit hat sich der Abwärtstrend weiter beschleunigt, nachdem für April ein Minus von 16,2 Prozent zu Buche gestanden hatte. Derartige Daten belasten den Silberpreis, denn 50 Prozent der weltweiten Nachfrage nach Silber stammt aus Industrieanwendungen, wie der Solarbranche. Hingegen kommt Gold fast ausschließlich als Investment zum Einsatz.

    Spekulanten reagieren auf die sinkenden Silberpreise

    In dem Fünf-Tages-Zeitraum, der am 2. Juni endete, ist die Zahl der Positionen, mit der Spekulanten auf steigende Kurse setzen, laut der amerikanischen Commodity Futures Trading Commission (CFTC) um 4.324 Kontrakte auf 48.794 gesunken. Gleichzeitig ist die Zahl auf fallende Kurse um 1.324 auf 11.844 Kontrakte gestiegen. Damit setzen die Spekulanten mit netto 36.950 Kontrakten auf fallende Kurse bei Silber.

    Ob die Schwäche bei Silber und Co. anhält, dürfte künftig allerdings verstärkt vom Goldpreis abhängen. Sollten Investoren aus Sorge, die US-Notenbank könne mit ihren angeblich geplanten Zinserhöhungen die ohnehin schwächelnde Wirtschaft und den Aktienmarkt deutlich belasten, allmählich Geld in Gold umschichten, sollte das nicht nur den Preis von Gold sondern auch den der anderen Edelmetalle stützen. Edelmetallfans sollten daher den Goldpreis weiter genau im Auge behalten.




    Verfasst von 2Benjamin Feingold
    Silber in Sondersituation Nur sehr selten sieht man bei Gold und Silber einen derart engen Seitwärtstrend wie er seit Oktober 2014 zu verzeichnen ist. Zwei Schritte vor, zwei Schritte zurück – per Saldo ergibt sich ein Ausbau der Bodenbildung. Fundamental ist Silber …

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