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    Brexit  899  0 Kommentare Britische Banken könnten Sitz verlegen

    Erst vor wenigen Wochen haben die Briten ein neues Parlament gewählt und dabei ein eindeutiges Ergebnis gezeigt. Die konservative Partei von Premierminister Cameron ist dabei der große Gewinner und konnte die alleinige Mehrheit mit 330 der 649 Sitze erzielen. Allerdings war ein wichtiger Wahlversprechen Camerons, dass das britische Volk bis spätestens 2017 (also evtl. auch schon früher) über einen Verbleib oder Austritt aus der EU abstimmen darf.

    Viele Experten erwarten, dass sich die Wähler für einen Austritt entscheiden werden, gelten die Briten doch allgemein eher als europakritisch. Genau genommen haben die Briten ohnehin nicht viel gemein mit Europa. Bedingt durch den Inselstatus fühlen sich die meisten sowieso nicht zugehörig zu Europa. Und auch eine eigene Währung hat Großbritannien bereits, von welcher sich das Land auch nicht trennen wird.

    Wie sich das Volk letztendlich entscheiden wird, ist dennoch vollkommen unklar, auch wenn die Zeichen eher auf Abschied stehen. Die Folgen hingegen lassen sich eher abschätzen. Sowohl für den Euroraum als auch für Großbritannien würde der Brexit mehr negative als positive Folgen nach sich ziehen. Bei einem Austritt aus der EU fällt der freie Verkehr von Kapital, Waren und Dienstleistungen wohl weg. Das würde den britischen Markt für Euroländer weniger attraktiv machen. So drohen den Briten Einbrüche des Bruttoinlandsprodukts um einem Siebtel. Zwar müsste das Land nach einem Ausscheiden keine EU-Haushaltszahlungen mehr leisten, doch die Wirtschaftseinbußen würden viel schwerer wiegen.

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    Manche Unternehmen wie die HSBC drohten sogar im Falle eines Brexits ihren Sitz ins Ausland zu verlegen. Auch andere Gesellschaften könnten sich ein Engagement auf der Insel dann noch einmal überlegen. Aber auch der Rest der EU würde einen wichtigen Handelspartner verlieren bzw. würde der Handel stark eingeschränkt werden. So müssten andere Länder die Beiträge Großbritanniens übernehmen. Besonders Deutschland wäre dann einmal mehr in der Pflicht und müsste mehr in den Eurotopf einzahlen.

    Ein weiterer Nachteil lässt sich allerdings kaum beziffern: die Rolle der EU in der Welt. Ohne die drittgrößte Volkswirtschaft Europas wäre das Image der EU bei weitem nicht mehr das gleiche wie aktuell. Auch die wirtschaftliche Schlagkraft wäre deutlich geschmälert.

    Für den privaten Anleger sind die Folgen kaum abzuschätzen, wer jedoch in Unternehmen investiert hat, die stark vom Export nach Großbritannien abhängig sind, sollte besondere Vorsicht walten lassen und sein Portfolio gegebenenfalls an die Situation anpassen. Auch wer Investments in Pfund getätigt hat, sollte damit rechnen, dass der Pfund durch einen Brexit an Wert verlieren könnte und sich dagegen absichern. Andererseits bieten sich hier auch Chancen bei Devisenspekulationen.



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    Stephan Witt
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    Stephan Witt ist Kapitalmarktstratege FiNUM.Private Finance AG mit Sitz in Berlin. Der gelernte Bankkaufmann versteht sich als Banker vom ersten Tag der Ausbildung an und verfügt über zehn Jahre Kapitalmarkterfahrung. Bei der FiNUM ist der Hamburger mit für das Wertpapiergeschäft zuständig sowie ständiges Mitglied im Anlageausschuss der Gesellschaft. Weitere Informationen unter www.finum.de.
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    Verfasst von Stephan Witt
    Brexit Britische Banken könnten Sitz verlegen Erst vor wenigen Wochen haben die Briten ein neues Parlament gewählt und dabei ein eindeutiges Ergebnis gezeigt. Die konservative Partei von Premierminister Cameron ist dabei der große Gewinner und konnte die alleinige Mehrheit mit 330 der 649 Sitze erzielen. Allerdings war ein wichtiger Wahlversprechen Camerons, dass das britische Volk bis spätestens 2017 (also evtl. auch schon früher) über einen Verbleib oder Austritt aus der EU abstimmen darf.

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