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    Anleihen  671  0 Kommentare Wie paralysiert

    26. Juni 2015. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Immer noch steht die Einigung im Schuldenstreit mit Griechenland aus. „Je nach Nachrichtenlage geht es bei den Anleihen hoch oder runter“, meldet Arthur Brunner von der ICF Bank. Die Umsätze seien aber dünn, niemand wolle sich aus dem Fenster lehnen. Sabine Tillmann von der Hellwig Wertpapierhandelsbank spricht von einem „Nachrichtenhickhack.“ „Widersprüchliche Informationen zum Thema sind fast schon an der Tagesordnung.“ Bei geringen Umsätzen blieben die Märkte nervös. Von anhaltenden Abgaben griechischer Anleihen berichtet Gregor Daniel von der Walter Ludwig Wertpapierhandelsgesellschaft. „Das übrige Geschäft ist wie gelähmt.“

    Die am vergangenen Wochenende vorgelegte Reformliste der Griechen war ursprünglich gut angekommen, zu Anfang der Woche ging es an den Börsen daher kräftig nach oben. „Staatsanleihen gerieten ins Hintertreffen, besonders die Anleihen des Bundes mit langer Laufzeit“, schildert Tillmann die Lage. „Der Euro-Bund-Future büßte am Montag 176 Stellen ein.“ In die andere Richtung ging es dann am Mittwoch, als bekannt wurde, dass die Gläubiger die neuen Sparvorschläge so nicht akzeptieren können.

    Im Wochenvergleich bleibt ein Minus beim Euro-Bund-Future: Am Freitagmittag notiert der Indikator für die langfristigen Zinserwartungen bei 150,94 Prozent nach 152,18 am vergangenen Freitag. Zehnjährige Bundesanleihen werfen 0,85 Prozent nach 0,76 Prozent vor einer Woche.

    Wieder ein Countdown

    Ewig kann es mit dem Gezerre um die Schulden nicht weiter gehen. „Beschleunigt werden könnte der Entscheidungsprozess – in die eine oder andere Richtung – durch die massiven Abflüsse aus dem Bankensektor, der Einlagenabzüge von schätzungsweise 1 Milliarde Euro pro Tag in den letzten fünf bis sechs Tagen verzeichnet haben soll“, berichtet die HSH Nordbank. Die EZB habe die dadurch entstehenden Bilanzlöcher durch die laufende Erhöhung der ELA-Notkredite gestopft. Zudem müsse Griechenland am 30. Juni, also am kommenden Dienstag, Farbe bekennen. „Dann müssen 1,6 Milliarden Euro an den IWF gezahlt werden.“ Am 20. Juli sind weitere 3,5 Milliarden Euro bei der EZB fällig. „Im Fall der Nicht-Bedienung der Schulden wird die EZB kaum bereit sein, die ELA-Kredite weiter zu erhöhen. Es käme zum faktischen Grexit.“

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