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    US-Ökonom wittert Verschwörung  36945  21 Kommentare Joseph E. Stiglitz - "Troika hat Griechenland-Krise absichtlich herbeigeführt"

    US-Ökonom Joseph E. Stiglitz wittert im Schuldenstreit eine Art Verschwörung. Es sei der Versuch führender europäischer Politiker, eine unliebsame linke Regierung loszuwerden, die die Macht der Reichen begrenzen wolle.

    Joseph E. Stiglitz ist so etwas wie der Wortführer der Austeritäts-Gegner. Ein ums andere Mal bekräftigte der Wirtschaftsnobelpreisträger, was er von der europäischen Sparpolitik hält, nämlich nichts. In einem Gastbeitrag für das „Project Syndicate“ bezeichnete er die Eskalation der Griechenland-Krise vom Wochenende als „Europas Anschlag auf die griechische Demokratie“.

    Die Wirtschaftsstrategie der Troika sei „eine Katastrophe“, so Stiglitz. „Mir fällt kein Fall ein, in dem eine Depression jemals derart vorsätzlich herbeigeführt wurde und derart katastrophale Folgen hatte.“

    Wir müssten uns darüber im Klaren sein, dass die Kredite an Griechenland hauptsächlich dazu verwendet wurden, private Gläubiger, allen voran deutsche und französische Banken, auszuzahlen. Athen selbst habe dagegen „lediglich Almosen erhalten, aber einen hohen Preis gezahlt, um die Bankensysteme dieser Länder zu retten.“

    Europa wolle linke Regierung loswerden

    Der Schuldenstreit drehe sich in Wahrheit mehr um Macht und Demokratie als um Geld und Wirtschaft. „Es geht hier nicht um das Geld. Es geht darum, „Fristen“ zu nutzen, um Griechenland zur Kapitulation und zur Akzeptanz des Unannehmbaren zu zwingen – nicht nur Sparmaßnahmen, sondern auch anderen regressive und straforientierte politische Vorgaben“, schreibt der US-Ökonom. Denn: Die Geldgeber bräuchten das Geld, das sie Griechenland derzeit abverlangten, gar nicht.

    Stiglitz meint den Grund zu kennen, wieso sie trotzdem so eisern auf ihre Forderungen beharren: „Viele führende europäische Politiker wünschen sich das Ende der linksgerichteten Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras. Schließlich ist es extrem unbequem, in Griechenland eine Regierung sitzen zu haben, die sich der Art von Politik, die so viel zur Steigerung der Ungleichheit in so vielen hochentwickelten Ländern beigetragen hat, derart widersetzt, und die sich dafür engagiert, der ungezügelten Macht der Reichen Grenzen zu setzen. Sie scheinen zu glauben, dass sie letztlich den Sturz der griechischen Regierung herbeiführen können, indem sie sie durch Druck dazu bewegen, eine Übereinkunft zu akzeptieren, die ihrem Wählerauftrag widerspricht.“

     




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    US-Ökonom wittert Verschwörung Joseph E. Stiglitz - "Troika hat Griechenland-Krise absichtlich herbeigeführt" US-Ökonom Joseph E. Stiglitz wittert im Schuldenstreit eine Art Verschwörung. Es sei der Versuch führender europäischer Politiker, eine unliebsame linke Regierung loszuwerden, die die Macht der Reichen begrenzen wolle.

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    Kommentare

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    23.07.15 11:10:39
    Wieso ist die Regierung Tsipras denn "linksgerichtet". Wohl nur, weil sie es immer von sich behauptet? Hat Stieglitz da nicht genau hingeschaut, oder wieso verbreitet er ständig diese absurden Meinungen? Was hat der gerissene Tsipras denn in den ersten 6 Monaten gegen die "ungezügelte Macht der Reichen" unternommen? Schlichtweg überhaupot nichts! Herr Stieglitz, geben Sie Ihren Nobelpreis zurück. Er gehört in die Kategorie "zu Unrecht verliehen", wie Friedensnobelpreisträger Obama, Europäische Union, etc.
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    09.07.15 12:41:01
    damit ich das richtig verstehe: die Sparpolitik, die die EU seit 2010 von Griechenland verlangt ist ein perfider Plan um die im Januar 2015 gewählte unliebsame Regierung (die erst aus Protest gegen diese Politik an die Macht kam) zu stürzen??? das erscheint mir nicht ganz logisch
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    06.07.15 12:59:48
    Es interessiert mich gar nicht was ein US Ökonom sagt vom EURO Krise. Aber dann sage ich vom USA: Donald Trump for president.
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    06.07.15 12:50:36
    Nur GS hat Schuld. "They cooked the Greek books."
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    05.07.15 01:09:16
    Zitat von fcharon: Das kann man auch anders sehen. DIe Reichen und Superreichen bezahlen keine Steuern. Für die von Gr ausgegebenen Staatsanleihen hat Gr das Geld bekommen welches dann "versickert" ist. Die Armenviertel in Athen sind erbarmungswürdig.... Da ist mMn das Problem. Es kommt nicht genug Geld in den Topf um allein die Schuldzinsen zu bezahlen, geschweige denn Schulden zu Tilgen. Darum ist es besser keine neuen Kredite zu geben.

    ..das mit den Schulden gilt für D auch, denn D hat mehr als 2'000'000'000'000 € !! Schulden angehäuft.
    Zudem steht noch eine Zeitbombe bei der Deutschen Bank, Derivate im Umfang von 73'000'000'000'000 €,das übersteigt das BIP von D exorbitant!

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