Rohstoffe
Im Niemandsland - Seite 3
Anhaltendes Überangebot
Gegen steigende Ölpreise spricht nach Meinung von Weinberg die Ausweiterung der Ölproduktion durch die Opec. Reuters berichtet über einen Anstieg um 300 Tausend Barrel auf ein Dreijahreshoch von 31,6 Millionen Fässer pro Tag. Bloomberg spreche gar über eine Erhöhung um 744 Tausend Barrel pro Tag. "Damit produziert die Opec deutlich über dem eigenen Zielwert von täglich 30 Millionen Barrel." Insbesondere der Irak und Saudi-Arabien seien für die Angebotsausweitung verantwortlich. "Beide Länder steigerten ihre Produktion im Juni auf ein Rekordniveau."
Damit bleibe das Überangebot auf dem Ölmarkt beträchtlich. Für das zweite Halbjahr schätzt die Internationale Energieagentur den Bedarf an OPEC-Öl auf durchschnittlich 30,2 Millionen Barrel pro Tag. "Bei einem positiven Abschluss der Atomverhandlungen mit dem Iran "droht" zudem zusätzliches Öl aus dem Land", ergänzt Weinberg.
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Handel mit Ölwerten ohne Tendenz
Von einem gemischten Handel mit WTI-Produkten spricht Bendig. "Wir hatten eine großen Anzahl an Käufen etwa des ETFS WTI Crude Oil (WKN A0KRJX)." Zugleich gebe es einige sehr große Abgaben des selben ETCs.
ETF Securities verzeichnet in der vergangenen Woche erstmals seit zwölf Wochen per Saldo Zuflüsse bei WTI-ETCs (WKN A0KRJX, A0V9YX) in Höhe von 5,6 Millionen US-Dollar. Aus Brent-Werten (WKN A1N49P) hätten Anleger unterm Strich 0,3 Millionen US-Dollar abgezogen. "Wir glauben, dass die Ölpreise aufgrund der langsamer als erwarteten Drosselung auf der Angebotsseite kurzfristig sinken werden", beschreibt ETF Securities in ihrem wöchentlichen Bericht. Erst wenn Produzenten außerhalb den Vereinigten Staaten spürbare Kürzungen vornähmen, könne sich der Ölpreis nachhaltig erholen.
von Iris Merker, Deutsche Börse AG
© 1. Juli 2015