AKTIE IM FOKUS

Auftragsflaute wirft LPKF an der Börse deutlich zurück

FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine unerwartet schroffe Gewinnwarnung hat die Aktien von LPKF am Mittwoch auf den tiefsten Stand seit November 2012 gedrückt. Weil der Lasertechnikspezialist angesichts eines überraschend schwachen Auftragseingangs seine Jahresziele aufgeben musste, brachen die Papiere als einsames Schlusslicht im TecDax um 13,46 Prozent auf 7,09 Euro ein.

Die ursprünglich für 2015 prognostizierten Umsatz- und Ergebnisziele würden nun nicht mehr erreicht, hatte LPKF am Morgen mitgeteilt. Zudem werde die Prognose für 2016 und darüber hinaus überprüft. Das Unternehmen schließt auch einen Verlust nicht mehr aus.

Ursache für die Probleme ist das aktuell schwache Geschäft mit Systemen zur Laser-Direkt-Strukturierung (LDS). Die ausbleibenden Aufträge begründete das Unternehmen mit Überkapazitäten bei Antennenproduzenten, die durch den starken Absatz von LDS-Anlagen in den Jahren 2010 bis 2013 entstanden seien.

Mit LDS können Leiterbahnen direkt auf dreidimensionale Kunststoffteile aufgebracht werden. Die Platz und Gewicht sparende Technik kommt besonders bei der Herstellung von Bauteilen für Smartphones und andere kleine Elektronikgeräte zum Einsatz.

LPKF rechnet jetzt für das laufende Jahr mit einem Umsatz von 90 bis 110 Millionen Euro, nachdem vorher bis zu 136 Millionen Euro möglich schienen. "Das LDS-Marktumfeld ist offensichtlich schwieriger als erwartet", schrieb Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank. Die neue Umsatzprognose liege deutlich unter seinen Erwartungen und den Schätzungen der Analysten.

Analyst Stephan Bauer von Metzler Research hatte zwar mit einer Prognosesenkung gerechnet, wurde jedoch von dem Ausmaß der Zielrevision negativ überrascht. Die zukünftige Geschäftsentwicklung könne deshalb weiterhin nur noch schwer eingeschätzt werden. Es geben keine Anzeichen dafür, wann die Nachfrage nach LDS-Produkten wieder anziehen könnte. Seiner Meinung nach dürften die Analysten ihre Schätzungen deutlich senken./la/das