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    Burgernomics  4753  0 Kommentare Big Mac Index deckt auf: So dramatisch ist der Werteverfall des Euro

    Wenn uns Ökonomen die Welt erklären, greifen sie zu Taschenrechner, Säulendiagramm und Excel-Tabellen. Aber das muss nicht sein. Es geht auch leichter – zum Beispiel mit dem Big Mac.

    Ist sie nicht toll, diese Globalisierung? Egal ob in New York, London, Berlin, Istanbul, Peking oder in Buxtehude – überall prangert das berühmte goldene M. McDonald's-Restaurants gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Das freut vor allem die Kunden. Sie können noch so sehr in die Ferne schweifen, sie werden stets einen saftigen Big Mac finden, der ihnen heimatliche Gefühle spendet. Aber nicht nur McDonald's-Fans sind begeistert, auch die Ökonomen springen vor Freude im Dreieck. Denn: Aus der Big Mac-Epidemie lassen sich sogar ökonomisch wichtige Erkenntnisse ziehen.

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    Im Jahr 1986 veröffentlichte „The Economist“ erstmals den sogenannten „Big Mac Index“, der die Preise des beliebten Burgers in verschiedenen Währungen vergleicht. Was zunächst nach einem netten Kundenservice von McDonald's klingt, hat in Wahrheit einen ernsthaften ökonomischen Hintergrund. Der Big Max Index ist der Versuch des britischen Wirtschaftsmagazins, die Dynamiken von Wechselkursen und Kaufkraft zu veranschaulichen und dabei den „echten“ Wert einer Währung zu ermitteln.

    Viele Big Macs, gleicher Preis

    Die Idee: In (fast) jedem Winkel der Welt findet sich ein Big Mac. Dieser Big Mac besteht (fast) immer aus den gleichen Zutaten. Wenn der New Yorker Burger demnach identisch mit den Burgern in Hamburg, Helsinki und Hong Kong ist, müsste streng genommen auch der Preis in den McDonald's-Filialen der gleiche sein. Im Fachjargon spricht man vom Gesetz der Preiseinheitlichkeit.

    Dieses Gesetz macht sich der Big Mac Index zunutze, indem er alle Preise in US-Dollar umrechnet und so vergleichbar macht. Streng genommen müssten danach alle Big Macs dieser Welt den gleichen Dollar-Preis haben. Gibt es Unterschiede, liegt es gemäß dieser Logik an der unterschiedlichen „Kaufkraft“ der Währungen.

    In der vergangenen Woche war es wieder soweit, die neusten Big Mac Daten wurden veröffentlicht (siehe hier). Sie zeigen: Griechenland kommt dem Euro teuer zu stehen.

    Euro verliert dramatisch an Kaufkraft

    Bisher war die europäische Gemeinschaftswährung dem US-Dollar klar überlegen – zumindest nach Ansicht der Burgernomics. Wie die „Welt“ berichtet, war der Euro zu seinen besten Zeiten gegenüber dem Greenback rund 50 Prozent überbewertet, sprich: Die Kaufkraft des Euro war deutlich stärker als die des US-Dollar. Doch dann kam die Finanzkrise und mit ihr die Parität. Im Jahr 2012 lagen Euro und US-Dollar im Big Mac Index schließlich gleich auf.

    Mittlerweile könnte die europäische Währung froh sein, wenigstens die Parität zu erreichen. Die Big Mac-Realität spricht jedoch eine andere Sprache. Die Schuldenkrise und das anhaltende Griechenland-Drama setzen dem Euro schwer zu. So sehr, dass sie inzwischen 16 Prozent an Kaufkraft gegenüber dem US-Dollar eingebüßt hat. Laut Big Mac Index müsste der Euro eigentlich bei 1,29 US-Dollar stehen. Tatsächlich sieht der Wechselkurs auf Jahressicht so aus:

    Dabei ist der Vergleich mit der US-amerikanischen Leitwährung noch durchaus schmeichelhaft. Nimmt man dagegen beispielsweise den Schweizer Franken zum Maßstab, ist der Euro sogar um mehr als 57 Prozent unterbewertet.

    Vorsicht vor der Big Mac-Falle!

    Das alles klingt sehr dramatisch und mutet mitunter etwas bizarr an, etwa wenn amerikanische Medien wie „PBS“ den Big Mac Index als Beweis ins Feld führen, dass China im großen Stil seine Währung manipuliert (weil der chinesische Big Mac 46 Prozent billiger ist als der amerikanische). Natürlich ist die Idee, einen Big Mac Index zu erstellen niedlich. Und natürlich liefert es insofern einen Mehrwert, als es die Währungsunterschiede auf eine nette Art und Weise veranschaulicht. Trotzdem sollte man nicht in die Falle tappen, den Vergleich allzu ernst zu nehmen.

    Ein Big Mac ist mehr als ein Burger

    Der Preis eines Big Macs ist mehr als die Summe aus Brot, Fleisch, Salat, Tomate, Gurke und Sauce. Auch andere Faktoren wie Lohnkosten, Mietpreise und Wettbewerbssituation spielen eine Rolle. Und die sind wiederum nicht vergleichbar. Ein McDonald's-Mitarbeiter bekommt in Kopenhagen nicht das gleiche Gehalt wie in Bangkok, usw. Darüber hinaus gilt es zu bedenken, dass die Wechselkurse nicht allein den Marktmechanismen unterliegen. Gerade weil Zentralbanken, ob nun die japanische, die chinesische, die amerikanische oder europäische, die Kurse manipulieren, spiegeln diese eben nicht die reine Kaufkraft einer Währung wider. Insofern führt es ein bisschen in die Irre, wenn die Big Macs zunächst anhand der aktuellen Wechselkurse in US-Dollar umgerechnet werden.

    Das alles soll uns aber nicht den Spaß an der Freude verderben. Denn, wie gesagt, interessant und anschaulich ist der Vergleich allemal. Und wenn man den Big Mac Index nicht gleich in eine Art Naturgesetz verwandelt, wie es Ökonomen ja gerne mal tun, können die Burgernomics durchaus nützliche Erkenntnisse liefern.




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