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    Geheime Putsch-Pläne  5354  9 Kommentare Hackerangriff, Währungs-Putsch! So plante Varoufakis heimlich den Grexit

    Yanis Varoufakis ist zurück in den Schlagzeilen. Und die Nachricht hat es in sich: Der ehemalige griechische Finanzminister soll heimlich einen Währungs-Putsch vorbereitet haben.

    Die griechische Zeitung „Kathimerini“ sorgte am Wochenende mit Berichten für Furore, wonach Varoufakis führenden Hedgefonds in einer Telefonkonferenz am 16. Juli von seinen Putsch-Plänen erzählt haben soll – mit dem Hinweis, alles zu dementieren, sollten diese Informationen je an die Öffentlichkeit gelangen.

    Plan B: Ein paralleles Zahlungssystem ohne EZB

    Demnach habe ihm Alexis Tsipras bereits im Dezember, also noch bevor Syriza an die Macht kam und Tsipras Ministerpräsident wurde, grünes Licht gegeben, einen „Plan B“ zu entwickeln. Varoufakis habe daraufhin ein „sehr fähiges Team“ zusammengerufen, ein kleines Team, „weil wir das aus offensichtlichen Gründen geheim halten mussten“, zitiert die „Welt“ aus dem angeblichen Gesprächsprotokoll.

    Dieser Plan B bestand offenbar in der Einführung eines parallelen Zahlungssystems ohne Einfluss der EZB, um eventuelle Bankenschließungen zu umgehen. Varoufakis: „Wir planten, heimlich Reservekonten für jede Steuernummer zu schaffen, um ein funktionierendes System in der Hinterhand zu haben.“ Ziel sei es gewesen, ein paralleles Zahlungssystem zu schaffen, das „die Wirtschaft für eine Weile am Laufen erhält und der Bevölkerung das Gefühl gibt, dass der Staat die Kontrolle hat und es einen Plan gibt.“ Dieses Parallelsystem hätte quasi per Knopfdruck ausgelöst werden können. Eine Umstellung auf die Drachme wäre dann „in Nullkommanichts“ möglich gewesen, erklärt der ehemalige Finanzminister.

    Varoufakis wollte eigenes Ministerium hacken

    Um diesen Plan B in die Tat umzusetzen soll Varoufakis sogar bereit gewesen sein, sein eigenes Finanzministerium zu hacken. Gemeinsam mit einem befreundeten IT-Professor wollte er an griechische Steuerdaten gelangen, auf die nur die Troika Zugriff gehabt haben soll. Damit diese aber nichts von den geheimen Plänen erfährt, wollten sie sich ins System hacken: „Wir entschieden, uns in die Software meines eigenen Ministeriums zu hacken, um die Codes der Internetseite des Steuersystems auf einen großen Computer in seinem Büro zu laden, damit er das parallele Zahlungssystem designen und umsetzen kann“, so Varoufakis.

    Zu dieser Umsetzung sei es jedoch nie gekommen, weil sich Tsipras im letzten Moment umentschieden hätte. Aus diesem Grund habe Varoufakis die Pläne nie in die Tat umgesetzt. „Dafür hätte es eine weitere Autorisierung gebraucht, die niemals kam“, soll er gegenüber den Hedgefonds gesagt habe.

    Einige bestätigen, andere dementieren die Putsch-Pläne

    Auf Twitter reagierte der ehemalige Finanzminister am Sonntagabend auf die Enthüllungen: „Also hatte ich vor, die Steuerdaten der griechischen Bürger zu hacken? Ich bin beeindruckt von der Fantasie meiner Verleumder.“

    Die Echtheit des Gesprächs ist bislang weder bestätigt noch widerlegt. Allerdings räumte der jüngst entlassene Energieminister Panagiotis Lafanzanis gegenüber der „RealNews daily“ ein, in entsprechende Putsch-Pläne involviert gewesen zu sein. Man habe das Geld der griechischen Zentralbank nehmen und damit weiterhin Renten an die Bürger zahlen wollen, wenn Griechenland aus dem Euro gedrängt worden wäre, so Lafanznis laut „Spiegel Online“. Gerüchte, wonach man den Chef der Zentralbank, Yannis Stouranaras, notfalls habe festnehmen wollen, verwies der Ex-Minister hingegen ins Reich der „Lügen, Fantasie, Angstmache, Spekulation und Antikommunismus.“ Unterdessen wies der Vize-Finanzminister Dimitris Mardas sämtliche Gerüchte entschieden zurück. Gegenüber dem Sender Skai television sagte er laut „SPON“, solche Diskussionen habe es innerhalb der Regierung nie gegeben.

    +++ Update: Varoufakis bestätigt Putsch-Pläne +++

    Varoufakis hat die Echtheit der Zitate inzwischen bestätigt. Diese seien aber aus dem Zusammenhang gerissen worden, sagte er dem „Telegraph“. So sei bewusst versucht worden, ihn als „ruppigen Finanzminister“ darzustellen und ihn „des Landesverrats zu bezichtigen“. „Das alles ist Teil des Versuches, die ersten fünf Monate der Regierung zu annullieren und sie in die Mülltonne der Geschichte zu stopfen“, so Varoufakis, der beteuert: Die Darstellung in den Medien würde seine Absicht, ein paralleles Zahlungssystem einzuführen, verzerren. Er sei stets gegen die Auflösung des Euro gewesen, „weil wir nicht wissen können, welche dunklen Kräfte wir damit in Europa freisetzen.“




    wallstreetONLINE Redaktion
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