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     1497  0 Kommentare Gold und andere Ereignisse - Seite 2

    Nehmen wir an, sie sind besonders kundig. Ende Juli 2005 begann der beschleunigte Anstieg des Goldpreises, im August 2006 erreichte der CSXR-Hauspreisindex sein Allzeithoch. Wie erinnern uns – die Kreditblase trat seinerzeit in Form der Subprime-Hypothekenkredite auf. Als sich der Goldpreis just zum Zeitpunkt der ersten Zuspitzung der Kreditkrise im August 2007 nochmals zu beschleunigen begann, war das ein Signal, dass immer mehr Akteure eine Zuspitzung der Krise kommen sahen. Im März 2008 begann bei Gold dann eine Phase der Gewinnmitnahmen, vor der Spitze bei Rohstoffen und insbesondere bei Öl Mitte 2008 und ein halbes Jahr vor dem offenen Ausbruch der Finanzkrise. Mitten im darauf folgenden Chaos an den Finanzmärkten erreichte Gold dann seinen Boden und leitete eine mehrjährige Aufwärtsbewegung ein. Nachdem die US-Staatsschuldenkrise offenbar eingedämmt werden konnte, markierte der Goldpreis im September 2011 ein Topp.

    Sollten vergangene Kursbewegungen in Zusammenhang mit bestimmten fundamentalen Entwicklungen überhaupt eine Indikation für die Zukunft darstellen, dann womöglich bei Gold diese: Die Krisenversicherung Gold wird aufgelöst, wenn die bekannten Krisenherde auf Sicht von sechs bis zwölf Monaten nicht mehr relevant zu sein scheinen, d.h. “eingepreist” sind.

    Es sind noch ein paar Begleitumstände zu berücksichtigen. Da ist erstens die Inflationserwartung (Spread der 10-jährigen US-Treasurys nominal/real), sie lag im März 2008 bei 2,4%, danach stieg sie nur noch bis knapp 2,6%, bevor sie mit Lehman „unter die Räder kam“. Der Dollar-Index bildete seinerzeit bei 72 ein langfristiges Tief aus (Euro/Dollar seinerzeit bei rund 1,60). Topp-Phase der Inflationserwartung und maximale Dollarentwertung fielen im März 2008 zusammen mit dem Beginn des Abverkaufs von Gold.

    Heute sieht es so aus, als ob der Dollar-Index im März sein Hoch bei 100 markiert hat (Euro/Dollar Tief bei 1,05). Die Inflationserwartung liegt aktuell bei 1,8%, im Januar hatte sie bei 1,6% gelegen. Trifft die Erwartung zu, dass der Dollar künftig eher abwertet und zugleich die Inflation eher zu-, als weiter abnimmt, dann dürfte das künftige Aufwärtsbewegungen bei Gold eher unterstützen. Allerdings ist die Entwicklung der Inflationserwartung flach, auch Euro/Dollar kann zwar im Wochenchart die seit März gültige Aufwärtslinie verteidigen und bewegt sich im Rahmen eines seit den frühen 1980er Jahren bestehenden Aufwärtskanals, aber bei beidem fehlen bisher deutliche Impulse.

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    Klaus Singer
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