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    Halvers Woche  525  0 Kommentare " China, Rohstoffe - Bekommt unsere Finanzwelt ein Deflationsproblem?"

    31. Juli 2015. MÜNCHEN (Baader Bank). Im Frühjahr sprach man an den Finanzmärkten noch von der Wiedergeburt der Inflation, auch, weil sich die Konjunkturvisionen selbst im früheren Krisengebiet der Eurozone aufhellten. Amerika und Asien galten ohnehin als wirtschaftliche Selbstläufer. Die Deflation schien endgültig besiegt zu sein. Schon wurden neben den USA selbst in der Eurozone Stimmen laut, der Anfang vom Ende der geldpolitischen Happy Hour könnte kurz bevorstehen.

    Doch beim aktuellen Blick auf die Rohstoffe insgesamt spricht nichts, aber auch gar nichts für markante Preissteigerungen, im Gegenteil. Seit Juli 2014 fallen die Rohstoffpreise im Vorjahresvergleich jeden Monat. Heutzutage mag die Bindung von Rohstoffpreisen und der Inflation zwar nicht mehr so innig sein wie bei einer Liebesbeziehung, doch eine Vernunftehe ist es immer noch: Der Einfluss von Rohstoffen auf die Inflationserwartungen sowohl in den USA als auch in Europa ist erkennbar und zurzeit klar negativ.

    Es gibt keine Ölkrisen mehr

    Der Ölpreis wird politisch und technisch unter Druck gesetzt. Allmählich wird der Iran mit seinen großen Ölreserven wieder mitspielen dürfen. Dabei kommt aber der gewaltigste Preisdruck aus Saudi-Arabien. Denn damit das Land seine Marktanteile in Europa und Asien gegenüber dem Iran halten kann, werfen die Saudis so viel Öl auf den Energiemarkt wie noch nie. Es ist ähnlich wie beim Sommerschlussverkauf auf den überschwemmten Wühltischen. Die Weltwirtschaft badet geradezu in Öl. Und wenn alle Stricke reißen würden, gibt es da noch einen großen „Öl-Put“, eine Versicherung gegen steigende Ölpreise: Bei spätestens 70 US-Dollar für konventionelles Öl wird die alternative Förderung von Fracking-Öl attraktiv. Insgesamt sind wir von einer dramatischen Ölpreiswende nach oben oder sogar - nach 1973 und 1979 - einer dritten Ölkrise so weit entfernt wie Pluto von der Erde.

    Schwache Industriemetallpreise verursachen Schnappatmung in den Rohstoffländern

    Neben Öl sind ebenso Industriemetalle keine Preistreiber. Deutlich wird das beim konjunkturellsten aller Konjunkturmetalle: Kupfer befindet sich auf einem Sechsmonatstief. Im Frühjahr versuchte das Metall zwar einen Ausbruch, scheiterte aber kläglich. Und da Kupfer der Leitwolf unter den Industriemetallen ist, folgen auch die anderen wichtigen Industriemetalle auf dem Weg nach unten.

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