Daimler: Der Beginn einer schwarzen Serie?
Nach dem Kursrückgang der letzten Monate, begleitet von hervorragenden Zahlen, gibt es nun auch operativ die ersten Dämpfer für Daimler. Die Kernfrage ist aber, was davon bereits eingepreist wurde - und ob noch weitere Rückschläge folgen.
Der US-Markt läuft insgesamt sehr gut, daher ist es schon eine Enttäuschung, dass Daimler etwas die Luft ausgeht. Bei der Kernmarke Mercedes schwächelten etliche Modelle, so dass trotz einer starken Entwicklung bei der C- und M-Klasse nur noch ein magerer Zuwachs von 1,2 Prozent zum Vorjahr herausgesprungen ist. Die Smart-Verkäufe reduzierten sich um zwei Drittel, so dass der Absatz der PKW-Tochter von Daimler insgesamt um 2 Prozent zurückgegangen ist.
Ein Wachstumstreiber fällt damit aktuell aus, ein weiterer wackelt. Angesichts zuletzt insgesamt rückläufiger Verkäufe in China stellt sich die Frage, wie lange der Aufholprozess von Daimler im Reich der Mitte noch anhält. Sollte auch auf diesem Markt die Dynamik abnehmen, müssen sich die Aktionäre auf magere Zeiten einstellen.
Zwar läuft es in Europa weiter sehr ordentlich, wie auch die aktuellen Zahlen für Mercedes aus Deutschland (+7 Prozent) belegen. Eine Schwäche in zwei sehr wichtigen Absatzregionen wird das aber nicht kompensieren können.
Allerdings scheint das im Kurs durchaus berücksichtigt, das KGV für 2015 liegt nach der Konsolidierung nur noch bei etwa 10, die Dividendenrendite wieder bei 3,7 Prozent. Selbst, wenn die Ergebniskennzahlen im nächsten Jahr stagnieren sollten - Analysten rechnen hingegen noch mit einem deutlichen Zuwachs -, wäre die Aktie attraktiv.
Lesen Sie auch
Auch der Chart sieht durchaus konstruktiv aus, bei 80 Euro wurde eine sehr starke Unterstützung ausgebildet. Solange sich die Aktie darüber hält, scheint eine spekulative Longposition bei Daimler weiter reizvoll. Dabei empfiehlt sich ein Stop-Loss bei 79 Euro.