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    Devisen  979  0 Kommentare Aussichtsreicher Euro

    5. August 2015. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. So könnte man den Kompromiss zwischen Gläubigern und der griechischen Regierung nach Meinung vieler Analysten zusammenfassen.

    "Der Grexit ist nicht komplett vom Tisch", denkt Sintje Boie. Auf kurze Sicht wird es nach Auffassung der HSH Nordbank-Analystin zwar zu einem dritten Hilfspaket kommen. Allerdings gestalte sich die Umsetzung der geforderten Maßnahmen für Athen aller Voraussicht nach ausgesprochen schwierig. Schon jetzt schwinde die Zustimmung in der Bevölkerung und Tsipras kämpfe ums politische Überleben. Zudem seien die Geldgeber derzeit kaum zu einer umfangreichen Schuldenerleichterung bereit. "Erste Erkenntnisse zu den Fortschritten im Land wird das Review im Herbst liefern."

    Der von der HSH Nordbank unter jetzigen Voraussetzungen früher oder später erwartete Austritt Griechenlands aus der Währungsgemeinschaft wird den Euro laut Boie nur kurzzeitig treffen. "Der zeitliche Horizont für einen Grexit ist zwar schwer festzumachen, die wirtschaftlichen Folgen für die Eurozone wären aber überschaubar", begründet die Analystin. Auf Vierwochensicht hat der Euro gegenüber dem US-Dollar jedenfalls etwas an Kraft verloren und notiert derzeit um 1,08 US-Dollar.

    Notenbanken bestimmen die Richtung

    Wie sich der Euro zum Dollar in den kommenden Monaten verhalten wird, hänge zudem wesentlich von der Geldpolitik der Federal Reserve ab. Zinsanhebungen in den USA würden dem Greenback zunächst Auftrieb geben. Die Commerzbank geht von einer ersten Erhöhung im September aus. "Damit hätte US-Notenbankchefin Yellen die Chance, diese Maßnahme in der quartalsweise stattfindenden Pressekonferenz ausführlich zu erklären", beschreibt Chris-Oliver Schickentanz. Dabei könne sie dann auch den weiteren Zinspfad abstecken, wobei längere Zinspausen wahrscheinlich seien.

    Boie rechnet mit kleineren Dollar-stärkenden Anpassungen nach oben. "Längerfristig wird die Gemeinschaftswährung aufgrund von Nachholbedarf aber höhere Niveaus anstreben." Mitte 2016 sieht die Devisenanalystin den Euro um 1,10 US-Dollar.

     

    Carry-Trades stützen Euro

    Das Euro-Abwärtspotenzial würde nach unten durch Marktaktivitäten wie Carry Trades begrenzt. Auf Sicht von drei bis fünf Jahren wird die Begleichung von in Euro aufgenommenen Krediten nach Meinung von Analysten die Gemeinschaftswährung stützen. Viele ausländische Unternehmen emittierten seit geraumer Zeit günstige Euro-Anleihen. Die eingesammelten Mittel würden in Folge gegen die Heimatwährung umgetauscht und müssten bei Fälligkeit in der Anleihe-Währung zurückgezahlt werden. Dieser Mechanismus würde die Euro-Nachfrage beflügeln. Umgekehrt sei dies nach 2009 mit US-Dollar-Anleihen geschehen.

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