Barrick Gold: Auf dem Katapult

Da ist er wieder, der Hebel auf den Goldpreis. Zuletzt ging der Schub endlich mal in die richtige Richtung und hat der Aktie von Barrick Gold bereits eine kräftige Kurserholung beschert. Nun hat der Wert eine Konsolidierungspause eingelegt. Technisch und fundamental scheint die Aktie kurzfristig aber noch nicht ausgereizt.

Natürlich setzt ein Goldpreis von nur noch etwa 1.100 US-Dollar die Produzenten unter Druck. Das gilt in besonderem Maße für Barrick Gold, da das Unternehmen einen gewaltigen Schuldenberg bedienen muss.

Allerdings hat das Management dies nach dem Absturz der Aktie realisiert und eine umfassende Portfoliorestrukturierung eingeleitet. Neben dem damit einhergehenden Schuldenabbau durch Assetverkäufe ist ein weiterer positiver Nebeneffekt deutlich erkennbar: Das Unternehmen hat seine ohnehin vergleichsweise starke Kostenposition in der Produktion noch einmal verbessert, im laufenden Jahr werden die All-in-Kosten je produzierter Unze zwischen 840 und 880 US-Dollar liegen.

Vorsichtshalber hat das Management nun auch ein Worst-Case-Szenario für einen weiteren Absacker des Goldpreises auf 900 US-Dollar und den notwendigen Anpassungsmaßnahmen erstellt.

Insgesamt sehen wir Barrick Gold damit gut aufgestellt, auch für die schwierigen Rahmenbedingungen, die das aktuelle Goldpreisniveau mit sich bringt. Die Analysten, die eher reserviert zu der Aktie eingestellt sind (12 von 16 Einschätzungen lauten auf Halten oder Verkaufen) sehen den fairen Wert aktuell mit 12 US-Dollar ebenfalls deutlich über dem derzeitigen Kurs.

Für die technische Erholungsbewegung nach dem Absturz im Juli lässt das noch reichlich Luft nach oben, wenn der Goldpreis noch ein bisschen mitspielt. Wir trauen dem Edelmetall nach einer Atempause weitere Kursgewinne zu, das würde bei Barrick Gold wieder einen positiven Hebeleffekt auslösen.