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Kurssturz in China zieht Europas Börse weiter nach unten
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der anhaltende Kurssturz in China hat am Montag auch Europas Börsen weiter nach unten gezogen. Marktexperten warnten, dass die sehr schwach erwartete Wall Street diese Entwicklung am Nachmittag noch verstärken könnte.
Für den EuroStoxx 50 ging es zum Handelsauftakt bis auf 3134 Punkte bergab, womit er seine bisherigen Jahresgewinne komplett einbüßte. Zuletzt notierte der Leitindex der Eurozone noch 2,32 Prozent tiefer bei 3172,01 Punkten. Bereits am Freitag hatte das Börsenbarometer mit dem größten Wochenverlust seit gut 4 Jahren geschlossen - belastet von den Sorgen über die chinesische Wirtschaft und deren Einfluss auf die weltweite Konjunkturentwicklung.
Auch die anderen europäischen Indizes blieben am Montag massiv unter Druck: In Paris sackte der CAC-40-Index um 2,38 Prozent auf 4520,55 Punkte ab. Der Londoner FTSE 100 verlor 2,52 Prozent auf 6031,83 Punkte.
An der Shanghaier Börse erlebten die Anleger am Montag den schlimmsten Einbruch seit acht Jahren. Die meisten chinesischen Börsenindizes haben - ungeachtet massiver staatlicher Interventionen - ihre zwischenzeitlich stattlichen Jahresgewinne komplett eingebüßt. An Europas Aktienmärkten belasteten zudem die fortgesetzten Kursgewinne des Euro im Vergleich zum US-Dollar, welche europäische Waren für Käufer außerhalb des Währungsraums verteuern.
Allerdings keimen nach dem weltweiten Kurssturz auch erste vorsichtige Hoffnungen. Die schlechte Stimmung an den Aktienmärkten erscheine fast schon erdrückend, schrieb Marktstratege Mislav Matejka von der US-Bank JPMorgan. Die Konjunkturdaten würden das negative Bild allerdings nicht unbedingt untermauern. Der Markt erscheine beinahe überverkauft. Ein Grund für das Ausmaß der Kursverluste sehen Händler auch in den für August typischen geringen Handelsvolumina, die die Kursbewegungen noch verstärkten.
Im marktbreiten Index Stoxx Europe 600 mussten am Montag einmal mehr die Rohstoffwerte Federn lassen: Der Subindex büßte am Ende der Branchenübersicht 5,45 Prozent ein. Die Bergbauunternehmen sind besonders stark abhängig von China als weltgrößtem Rohstoffe-Importeur.
Nicht viel besser erging es den Öl- und Gasunternehmen, deren Branchenindex mit minus 3,73 Prozent unter der anhaltenden Talfahrt der Ölpreise litt. Die Notierungen für die Nordseesorte Brent fielen auf den tiefsten Stand seit sechseinhalb Jahren.
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Mit am besten hielt sich noch der Index für die Bau- und Baustoffeindustrie , der 2,73 Prozent verlor. Hier stützte auch eine positive Studie der Schweizer Bank Credit Suisse zum fusionierten Branchenvertreter LafargeHolcim . Dass Analyst Harry Goad die Aktie zum Kauf empfahl, dämmte deren Verluste auf vergleichsweise moderate 1,16 Prozent ein.
Kursbewegende Unternehmensnachrichten waren zum Wochenauftakt rar. In Zürich verloren die Aktien der Zurich Insurance Group 2,52 Prozent und damit ein wenig mehr als der Swiss-Market-Index (SMI) . Laut der "Financial Times" braucht der Versicherer in den Verhandlungen zur Übernahme des britischen Konkurrenten RSA offenbar mehr Zeit.
Dem Bericht zufolge haben die beiden Seiten in den Übernahmegesprächen über das Wochenende Fortschritte erzielt. Dabei habe sich RSA offenbar dazu bereit erklärt, bei der britischen Übernahmebehörde eine Verlängerung der Frist zur Einreichung eines Kaufangebots zu beantragen. Die RSA-Papiere gaben lediglich um 0,26 Prozent nach./gl/ag