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     2220  0 Kommentare China heute wie Japan 1990?

    Im aktuellen Crash der chinesischen Aktien offenbaren sich interessante Parallelen zu japanischen Aktien vor rund 25 Jahren. 1990 stürzte der Nikkei von seinem Allzeithoch bei 39000 ab, anschließend respektierte der Index das 62er Retracement des vorherigen Anstiegs bei rund 21000 immerhin bis Anfang 1992.

    Das 62er Retracement konnte der Nikkei 1996 nur kurzzeitig wieder überwinden, startete 1998 im dotcom-Wahn einen neuen Anlauf und scheiterte 2000 daran erneut. Von 8300 im Herbst 2012 aus kommend konnte der Nikkei diesen Pegel, angetrieben durch den Abenomics-Irrsinn der zurückliegenden Jahre, auch wieder nur touchieren. Zwischenzeitlich tauchte der Index unter 18000 ab. So viel zur Bedeutung solcher Retracements.

    Der wirtschaftliche Hintergrund zum Höhenflug des Nikkei bis 1990: Seit Anfang der 1980er Jahre hatte der Dollar stetig aufgewertet. Die restriktive US-Geldpolitik, das hohe US-Haushaltsdefizit und die erhöhte staatliche Nachfrage nach Krediten ließen die Zinsen in den USA deutlich ansteigen. Die ausländische Nachfrage nach Dollar nahm deutlich zu. Japan verhinderte im Interesse der heimischen Exportindustrie hauptsächlich durch Kauf von US-Treasurys die Aufwertung des Yen gegen Dollar und baute seine Währungsreserven aus. Den anhaltenden japanischen Leistungsbilanzüberschüssen stand ein immer größer werdendes Handelsbilanzdefizit der USA gegenüber. 1985 einigten sich Frankreich, Bundesrepublik Deutschland, Japan, USA und Großbritannien im Plaza-Abkommen darauf, durch Eingriffe auf den internationalen Währungsmärkten den Dollar gegenüber Yen und Deutscher Mark zu schwächen. In den nächsten beiden Jahren halbierte sich der Dollarkurs, Yen und Deutsche Mark werteten auf. 1987 hielten die beteiligten Regierungen ihr Ziel für erreicht und beschlossen im Louvre-Abkommen, die Wechselkurse auf dem erreichten Niveau zu stützen.

    Die japanischen Währungsmanipulationen werden als eine wesentliche Ursache für die japanische Wirtschaftsblase der 1980er Jahre gesehen. Dabei legte der durch den gedrückten Yen beflügelte Export-Boom den Grundstein, dann floss in Erwartung einer Yen-Aufwertung spekulatives Kapital nach Japan und heizte Aktien- und Immobilienpreise an. Auf die aus dem Plaza-Abkommen resultierende Aufwertung des Yen, bzw. die Dollarabwertung reagierten japanische Unternehmen zunächst mit Preissenkungen. Schließlich kam es in Japan zu einer Rezession.

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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    China heute wie Japan 1990? Im aktuellen Crash der chinesischen Aktien offenbaren sich interessante Parallelen zu japanischen Aktien vor rund 25 Jahren. 1990 stürzte der Nikkei von seinem Allzeithoch bei 39000 ab, anschließend respektierte der Index das 62er Retracement des …