Bei Metro-Tochter Real droht harter Konflikt um Tarifausstieg
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Bei der Supermarktkette Real droht ein harter Konflikt um den Mitte Juni verkündeten Ausstieg aus der Tarifbindung. Die Gewerkschaft Verdi kündigte für diesen Mittwoch Arbeitsniederlegungen mit mehreren Tausend Teilnehmern und eine zentrale Kundgebung in Düsseldorf an. Der Vorstandschef des Real-Mutterkonzerns Metro , Olaf Koch, warnte die Gewerkschaft vor einer kompromisslosen Linie. Ohne Zugeständnisse in den Tarifgesprächen stehe die Zukunft von Real auf dem Spiel, sagte er dem "Handelsblatt" (Mittwoch). Der Mutterkonzern strebt einen Haustarifvertrag mit niedrigeren Tarifen an, hat aber noch keine Details dazu genannt.
Mit dem Tarifausstieg sollten den Mitarbeitern die Tariferhöhungen von 2,5 Prozent 2015 und weiteren 2 Prozent im nächsten Jahr vorenthalten werden, sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. "Das ist ein verheerendes Signal für die Real-Beschäftigten." Die Beschäftigten würden sich "mit Entschiedenheit" wehren.
Koch bot Verdi Gespräche an. Unter den heutigen Voraussetzungen sei das Unternehmen aber nicht profitabel genug für eine sichere Zukunft, sagte er. "Wenn diese Situation zu lange anhält, würde das für Real sehr bedrohlich. Für uns bleibt Real die größte Baustelle, und wir müssen da zügig eine strategische Antwort finden."
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Die Supermarktkette mit mehr als 300 Häusern und rund 38 000 Beschäftigten gilt als gewinnschwach. Ende April hatte Metro deshalb bereits eine massive Wertberichtigung für das Unternehmen vorgenommen./rs/DP/men