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Euro trotz schwacher Exporte im Aufwind
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Donnerstag trotz schwacher Außenhandelszahlen aus Deutschland gestiegen. Am Markt wurde der auf breiter Front schwächere US-Dollar als Grund genannt. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1290 Dollar, nachdem sie zuvor kurzzeitig über die Marke von 1,13 Dollar gestiegen war. Im Vergleich zum asiatischen Handel ergibt sich ein Plus von einem halben Cent. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochmittag auf 1,1266 Dollar festgesetzt.
Konjunkturdaten aus Deutschland setzten ihre jüngste Negativserie fort, konnten den Euro aber nicht belasten. Nach schwachen Produktions- und Auftragsdaten aus der Industrie enttäuschte am Donnerstag der Außenhandel deutlich. Im August gingen die Ausfuhren im Vergleich zum Vormonat um 5,2 Prozent zurück. Das war der stärkste Rückgang seit der schweren Rezession infolge der Finanzkrise im Jahr 2009. Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater sprach mit Blick auf die Konjunkturschwäche in vielen Schwellenländern von einem "Absturz mit Ansage".
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Im weiteren Verlauf stehen die großen Zentralbanken im Mittelpunkt. Die britische Notenbank führt ihre lockere Geldpolitik zunächst fort, wie sie gegen Mittag in London mitteilte. Die EZB wird ihr Protokoll zur jüngsten Zinssitzung veröffentlichen. Experten erhoffen sich Hinweise, ob und wann eine zusätzliche Lockerung anstehen könnte. Am Abend folgt das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank. Bankökonomen dürften es nach Äußerungen zum Zeitpunkt der erwarteten Zinswende abklopfen./bgf/stw