Rohstoffe - Mangan

Brasiliens BIP hängt an der Landwirtschaft

Eisen, Kohle, Gold und Silber – Brasilien ist reich an Bodenschätzen. Doch vor allem der Agrarsektor ist wichtig. Damit dieser noch besser floriert, bekommt Mangan eine wachsende Bedeutung.

Brasilien, das flächenmäßig größte und auch bevölkerungsreichste Land Südamerikas erwirtschaftet rund 25 Prozent seines Bruttoinlandprodukts (BIP) mit der Landwirtschaft. Zudem wird der Bergbau in Brasilien immer mehr forciert. So will das südamerikanische Land bis 2016 rund 75 Milliarden US-Dollar in das Rohstoffgeschäft stecken. Und in gewissen Teilbereichen kommen diese beiden Branchen zusammen, nämlich wenn es sich um Mangan handelt.

„Mangan ist essentiell wichtig für den gesunden Wuchs von Pflanzen“, sagt Anthony Julien, CEO bei Cancana Resources. So kann durch die Düngung mit Mangan bei Soja ein rund 30prozentiger Mehrertrag erreicht werden. Das Metall ist insbesondere für Enzyme wichtig, die bei der Photosynthese ihre Wirkung entfalten. Dass Mangan so wichtig für Pflanzen ist, ist landläufig wenig bekannt. Das Metall wird in erster Linie mit der Beigabe zur Stahlproduktion in Verbindung gebracht, mit Recht. Denn 94 Prozent der Mangan-Nachfrage, insgesamt wurden 2014 weltweit 50,7 Millionen Tonnen Manganoxid umgesetzt, kommt aus der Stahlindustrie. Von den restlichen 6 Prozent werden wiederum 63 Prozent bei der Herstellung von Batterien und 21 Prozent für Pigmente und Farben verwendet. Der Rest wird von der Landwirtschaft als Zusatz für Viehfutter und eben als Düngerbeigabe hergenommen.

Da es in Brasilien viele manganarme Böden gibt, ist die Dünger-Zugabe des Metalls in Brasilien ein gutes Geschäft. Laut einer Studie der Germany Trade & Invest, der Deutsch-Brasilianischen Industrie- und Handelskammer São Paulo und der Deutschen Rohstoffagentur, belief sich die Bergwerksförderung von Manganerz in Brasilien in 2012 auf 3,6 Millionen Tonnen mit einem durchschnittlichen Metallgehalt von 40 Prozent.

Doch nicht jedes Manganvorkommen ist als Dünger verwendbar. Zum einen dürfen keine Verunreinigungen wie Schwermetalle, vor allem radioaktives Material, beim Mangan haltigen Gestein sein. Zum anderen muss das Vorkommen zumindest einen durchschnittlichen Mangangehalt von 48 Prozent besitzen, um in der Landwirtschaft kostengünstig einsetzbar zu sein.