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    Zinsausblick  3990  0 Kommentare Das Zins-Tief bleibt uns vorerst erhalten

    Der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) rechnet in der September/Oktober-Ausgabe seines Newsletters „VÖB-Zinsprognose-Spektrum“ wegen der niedrigen Investitionsbereitschaft der Unternehmen und der zu optimistischen Inflationserwartungen der EZB mit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik noch in diesem Jahr. 

    So sehen die Experten des VÖB die Inflationsprognosen der EZB mit 1,7 Prozent für 2017 als überhöht an. Hier wird schon im Dezember mit einer Revision und einer weiteren Lockerung der EZB-Geldpolitik gerechnet. Notenbank-Präsident Draghi betonte bereits in der September-Sitzung der europäischen Notenbank, „alle ihm innerhalb seines Mandats zur Verfügung stehenden Instrumente“ gegen einen zu schwachen Preisauftrieb zu nutzen. Eine Ausweitung des Anleihe-Kaufprogramms auf monatlich 70 Mrd. Euro ab Januar 2016 sieht der Verband als realistisch an.

    Weitere Unterstützung für die Fortsetzung der lockeren Geldpolitik in der Eurozone kommt von Seiten der Euro-Konjunktur. Obwohl die Wirtschaft in der Eurozone zuletzt endlich an Fahrt gewann und sich schneller aus der konjunkturellen Talsohle herausarbeiten konnte, sprechen sich die VÖB-Experten gegen einen nachhaltigen Konjunkturaufschwung aus. Hier schlägt vor allem die schwache Investitionsbereitschaft der Unternehmen zu Buche, die durch die hohe Schuldenquote und die gestiegene Unsicherheit bezüglich der Stabilität der globalen Nachfrage ausgebremst wird.

    Die im VÖB organisierten Landesbanken sehen den Leitzins in den kommenden Monaten überwiegend auf unverändertem Niveau. Die Bayern LB erwartet auf 12 Monats-Sicht unverändert 0,05 Prozent. DekaBank, Helaba und Nord/LB teilen diese Ansicht zumindest bis Ende 2015. Die LBBW rechnet gar mit einer weiteren Zinssenkung auf 0,00 Prozent bis zum Jahresende.

    Auch die von vielen Ökonomen geforderte Zinswende in den USA wird laut VÖB-Experten nicht vor Dezember 2015 stattfinden. Die globalen Finanzmärkte müssten sich dafür in den kommenden Wochen stabilisieren. Vor allem aus den Emerging Marktes, insbesondere aus China, bedarf es bestätigender konjunktureller Signale, dass eine harte Landung nicht zu erwarten ist. 




    Michael Bulgrin
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    Michael Bulgrin verfügt über mehr als 10 Jahre Erfahrung in der Finanzkommunikation. Der Diplom-Kaufmann ist CIIA-Analyst der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA), dem Berufsverband der Investment Professionals in Deutschland.
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    Verfasst von 2Michael Bulgrin
    Zinsausblick Das Zins-Tief bleibt uns vorerst erhalten Der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) rechnet in der September/Oktober-Ausgabe seines Newsletters „VÖB-Zinsprognose-Spektrum“ wegen der niedrigen Investitionsbereitschaft der Unternehmen und der zu optimistischen Inflationserwartungen der EZB mit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik noch in diesem Jahr.

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