Fonds
Mutig nachgekauft
14. Oktober 2015. (FRANKFURT) Börse Frankfurt. Über einen Mangel an Themen konnten sich Händler in den vergangenen Wochen nicht beklagen: Spekulationen über den Zeitpunkt der US-Leitzinserhöhung, die Abschwächung in China und der VW-Skandal bewegten die Gemüter, wie Andreas Kehnen von der Baader Bank berichtet. „Die Unsicherheit ist groß, dem entsprechend waren die Schwankungen hoch.“ So fiel der DAX von über 10.200 Punkten Mitte September bis auf 9.325 Zähler Ende des Monats, am Mittwochmorgen notiert der Index wieder bei 9.940 Punkten.
„Normale Privatkunden halten an ihren Positionen fest. Verkauft wird nicht, gekauft aber auch nicht“, meint Frank Wöllnitz von der ICF Bank. Er meldet daher ein insgesamt niedriges Handelsaufkommen. „Mit den Umsätzen, die wir im ersten Quartal gesehen haben, hat das nichts zu tun.“ Kehnen spricht hingegen von einem durchaus guten Geschäft. „In der Summe sind es erstaunlicherweise ganz eindeutig Käufe.“
Gefragte deutsche Aktien
Sehr groß war das Interesse an deutschen und europäischen Aktienfonds, wie Kehnen beobachtet hat – trotz der zum Teil heftigen Verluste an den Börsen. „Da gab es fast nur Käufe.“ Zugegriffen wurde etwa im DWS Deutschland (WKN 849096), im DWS Aktien Strategie Deutschland (WKN 976986) und im MainFirst Germany (WKN A0RAJN). Im Bereich der internationalen Aktienfonds entschieden sich Anleger bei der Baader Bank für den DWS Vermögensbildungsfonds (WKN 847652) oder den DWS Top Dividende (WKN 984811).
Rege gehandelt wird Kehnen zufolge im Übrigen auch ein Fonds von BlackRock, der aufgrund hoher Zuflüsse mittlerweile geschlossen ist: der BSF European Opportunities Extension (WKN A0MYJN). „An der Börse finden sich immer mal wieder Abgeber, so dass der Fonds hier noch zu kaufen ist“, erklärt der Händler.
Im Bereich der Mischfonds ist es ein alter Bekannter, der immer gut ankommt: der Flossbach von Storch Multiple Opportunities (WKN A0M430). „Da gibt es fast nur Käufer“, erklärt Wöllnitz. Im Kapital Plus (WKN 847625) hielten sich Zu- und Abflüsse hingegen die Waage. „Je nach dem, wie der DAX sich bewegt, wird mal verkauft, mal gekauft.“
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China-Kursrutsch hat verschreckt
Nach dem Einbruch an Chinas Börsen in den Sommermonaten wollen Anleger von Aktien aus Shanghai, Shenzhen, Hongkong oder Asien generell offenbar nichts mehr wissen. „Es ist nicht viel los“, bemerkt Kehnen. „Wenn überhaupt etwas passiert, dann wird verkauft.“ Abflüsse gab es etwa aus dem DWS Top Asien (WKN 976976), der auf Aktien aus dem Raum Asien/Pazifik inklusive Japan setzt, und dem JPMorgan Greater China (WKN 577341) mit Titeln aus China, Hongkong und Taiwan.