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    Blessing geht, Dividende kommt  3371  0 Kommentare Commerzbank lässt Anleger jubeln

    Eine Ära geht zu Ende. Nach sieben Jahren an der Spitze der Commerzbank wird Martin Blessing seinen im Oktober 2016 auslaufenden Vertrag nicht mehr verlängern. Anlegern versüßt er seinen Abschied mit der ersten Dividende seiner Amtszeit.

    Die Commerzbank bleibt in der Erfolgsspur. Im dritten Quartal steigerte das zweitgrößte deutsche Geldhaus seinen operativen Gewinn um rund ein Viertel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 429 Millionen Euro, wie die Bank am Montag in Frankfurt mitteilte. Dabei profitierte sie erneut von kräftigen Zuwächsen im Privatkundengeschäft. Zudem musste die Bank dank der robusten Konjunktur weniger Geld für faule Kredite zurücklegen.

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    Einen Dämpfer gab es dann aber doch. Der Überschuss sackte um acht Prozent auf 207 Millionen Euro ab. Grund dafür war vor allem eine deutlich höhere Steuerquote. Nach neun Monaten hat die Commerzbank inzwischen unter dem Strich 853 Millionen Euro verdient, gut 60 Prozent mehr als vor einem Jahr. Damit sieht sich der Konzern weiter auf Kurs zur ersten Dividendenzahlung seit 2008. „Aus heutiger Sicht plant der Vorstand, eine Dividende für das Geschäftsjahr 2015 in Höhe von 20 Cent je Aktie vorzuschlagen“, sagte Vorstandschef Blessing. Diese Nachricht lässt die Anleger jubeln. Sie schickten die Aktie am Montag deutlich ins Plus.

    Commerzbank-Aktie im Fünf-Tagechart

    Es wäre die erste Ausschüttung seit der 52-Jährige im Mai 2008 an die Spitze der Commerzbank kam. Damit sieht Blessing den richtigen Zeitpunkt für einen Abschied gekommen. Er will seinen im Oktober 2016 auslaufenden Vertrag nicht verlängern, wie die Commerzbank am Sonntagnachmittag mitgeteilt hatte. „Unser kundenorientiertes Geschäftsmodell zahlt sich aus, der Turnaround der Commerzbank ist erfolgreich auf Kurs“, erklärte Blessing mit Blick auf die Quartalszahlen. In der Finanzkrise war die Commerzbank noch mit mehr als 18 Milliarden Euro Staatshilfe gerettet worden.

    Insbesondere die Investitionen ins Privatkundengeschäft rentieren sich nun. So gewann die Bank seit Beginn ihrer Offensive Ende 2012 gut 750 000 Kunden hinzu. Allein im dritten Quartal verdoppelte sich der Gewinn der Sparte fast auf 230 Millionen Euro. Darin ist auch eine Sonderdividende aus dem Gemeinschaftsunternehmen EURO Kartensysteme enthalten.

    Bad Bank macht Gewinn

    Die konzerneigene Bad Bank, in der das Institut seine zum Verkauf stehenden Problem-Anlagen gebündelt hat, erwirtschaftete erstmals seit ihrer Einrichtung vor mehr als vier Jahren einen Quartalsgewinn. Dabei machte der Bereich auch einen kleinen Verlust aus dem Verkauf von zwei weiteren Paketen mit gewerblichen Immobilienfinanzierungen wett. Die Veräußerung trug wiederum dazu bei, die Kapitalpuffer weiter zu verbessern. Die harte Kernkapitalquote stieg von Ende Juni bis Ende September um 0,3 Prozentpunkte auf 10,8 Prozent, die sogenannte Leverage Ration (Verschuldungsquote) um 0,1 Punkte auf 4,1 Prozent.

    Dagegen musste die Bank im wichtigen Geschäft mit Mittelstandskunden Federn lassen. Neben dem hohen Wettbewerbsdruck schlug auch die Insolvenz des Gebäudeausrüsters Imtech ins Kontor. Der Bank gehören 11,8 Prozent der Anteile an dem Unternehmen, darauf wurden nun Abschreibungen von 41 Millionen Euro fällig. Auch im Investmentbanking ging es wegen der Unsicherheiten an den Kapitalmärkten abwärts.

    Kerngeschäft soll weiter wachsen

    Im wichtigen Polen-Geschäft blieb der Gewinn stabil. Allerdings machen der Commerzbank politische Unsicherheiten im Nachbarland Sorge. So drohen nach dem Wahlerfolg der rechtsnationalen Partei „Recht und Gerechtigkeit“ eine neue Bankenabgabe und zudem Belastungen bei der Umwandlung von in Schweizer Franken ausgegebenen Privatkundenkrediten.

    Für die letzten Wochen des Jahres bleibt die Bank optimistisch. Im Kerngeschäft sollten Erträge und Marktanteile weiter wachsen, erklärte Finanzchef Stephan Engels. Dabei geht er davon aus, dass die Risikovorsorge nun unter 900 Millionen Euro im Gesamtjahr bleiben wird (2014: 1,1 Milliarden). Die Kosten allerdings sollen leicht auf über sieben Milliarden Euro steigen, hinzukommen die Belastungen aus der erstmals erhobenen europäischen Bankenabgabe.

    Mit dpa-AFX




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