Devisen
Euro unter Druck - Dollar legt zu
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag zwischenzeitliche Gewinne nicht halten können. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0585 US-Dollar und damit gut einen halben Cent weniger als im Tageshoch. Der Dollar rückte gegen viele Währungen vor. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,0612 Dollar festgesetzt.
Am Markt war die Rede von einer allgemeinen Dollar-Stärke, ohne dass jedoch konkrete Gründe genannt wurden. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung durch die US-Notenbank Fed im Dezember rangiert seit einigen Tagen konstant bei etwa 75 Prozent. Händler sprachen von einem geringen Handelsvolumen, auch weil Marktteilnehmer aus den USA wegen des feiertagsbedingt verlängerten Wochenendes dem Devisenmarkt fernbleiben.
Das Argument geringer Umsätze wurde auch mit Blick auf einen deutlichen Anstieg des Euro zum Schweizer Franken genannt. Am Vormittag wertete der Franken zum Euro schlagartig um etwa ein halbes Prozent ab. Die Schweiz wäre von einer weiteren Lockerung durch die EZB, die für kommende Woche erwartet wird, stark betroffen. Obwohl die Schweizerische Nationalbank SNB den Frankenkurs Anfang des Jahres freigegeben hatte, hat sie kein Interesse an einer zu starken heimischen Währung. Im Falle einer noch lockereren EZB-Geldpolitik könnte die SNB daher unter Zugzwang geraten.
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