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    EZB Geldpolitik  4099  0 Kommentare Wirtschaftsweiser zeigt EZB die Rote Karte - Keine Ausweitung der Anleihekäufe!

    Donnerstag ist EZB-Tag: Der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, lässt keine Gelegenheit verstreichen, auf die Möglichkeit einer weiteren Öffnung der Geldschleusen zu verweisen. "Wenn wir feststellen, dass unser mittelfristiges Ziel der Preisstabilität in Gefahr ist, würden wir unter Anwendung aller uns zur Verfügung stehenden Instrumente handeln, um sicherzustellen, dass ein angemessenes Maß an geldpolitischer Unterstützung vorhanden ist,“ sagte der Notenbanker noch Mitte November vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments in Brüssel.

    Kurz vor der mit Spannung erwarteten Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) warnt der deutsche Wirtschaftsweise Volker Wieland die EZB erneut eindringlich vor einer weiteren Lockerung ihrer Geldpolitik. "Die EZB sollte die Anleihekäufe nicht ausweiten", sagte Wieland der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Der Geldpolitik-Professor der Universität Frankfurt ergänzt: "Sie sollte stattdessen eher darüber beraten, das Programm zu begrenzen oder früher als geplant auslaufen zu lassen.“

    Wirtschaftsweisen sagen Halt!

    Wieland ist Mitglied im Sachverständigenrat. Der Rat der fünf "Wirtschaftsweisen“ hatte bereits in seinem jüngsten Jahresgutachten die EZB vor einer weiteren Verschärfung ihres expansiven geldpolitischen Kurses gewarnt. Statt der quantitativen Lockerung sollte die Notenbank die Anleihekäufe bremsen. "Die derzeitige Niedrigzinsphase birgt Risiken für die Finanzstabilität und höhlt mittelfristig die Geschäftsmodelle von Banken und Versicherungen aus", schreiben die Wirtschaftsweisen in ihrem Bericht. Sie fordern konkret, die im März gestarteten Wertpapierkäufe zurückzufahren oder früher zu beenden. Die Konjunkturlage in Deutschland spreche eher für eine straffere Geldpolitik. "Die Europäische Zentralbank sollte daher die Ausweitung ihrer Bilanz verlangsamen oder sogar früher beenden als angekündigt", so die fünf Wirtschaftsweisen.

    Das EZB-Aufkaufprogramm

    Aktuell kauft die EZB Wertpapiere wie Staatsanleihen in Höhe von durchschnittlich 60 Milliarden Euro pro Monat. Damit summiert sich die Geldschwemme bis zum Ende des Programms im September 2016 auf 1,1 Billionen Euro. Mit seinen neuerlichen Ausführungen hat Draghi nun schon mal die Weichen für eine Verlängerung des Anleihekaufprogramms gelegt. Auch könnten weitere Instrumente aus dem geldpolitischen Baukasten aktiviert werden. Da wären zum Beispiel die Ausweitung der monatlichen Käufe, der Einbezug weiterer Wertpapiere wie z.B. Unternehmensanleihen oder eine weitere Senkung des Leitzins.

    Die andere Dimension, das heimliche Gelddrucken

    Wie wallstreet:online jüngst berichtet, ist die Dimension des Gelddruckens in Europa viel größer als bislang vermutet. So haben die europäischen Notenbanken in den vergangenen Jahren viel mehr Staatsanleihen und andere Wertpapiere gekauft als öffentlich bekannt. Wie die „Welt am Sonntag“ berichtete, haben auch die nationalen Notenbanken parallel zur offiziellen Geldpolitik der EZB in großem Stil Geld in die Finanzmärkte gepumpt. Ihre Wertpapiergeschäfte auf eigene Rechnung wurden selbst von Zentralbankexperten kaum beachtet, und viele Details dazu halten die Geldpolitiker konsequent unter Verschluss. Mehr dazu hier: Euro-Geldpolitik: Gelddruckmaschinen - Euro-Notenbanken pumpen heimlich Geld in die Märkte.





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